Mittwoch, 18. November 2015

Grenzlinien

(vom 14.November.2015)

Grenzlinien begrenzen
Enger der Draht, das Nadelöhr der Reichen
Die glänzende Schlinge um den eigenen Hals
Nicht alles was glänzt ist Gold
Wert der Werte, die Werte sind Sprache
Die sich selbst nicht bezweckt
Bewirkt vom Verlust dessen
Was man bewahren will
Ehe es bedroht
Die Freiheit
Die sie uns rauben wollten
Doch sie zählen nur Tote
Ermordete
Und nichts hat es bewegt
Außer die Herzen in Trauer
Nichts gewonnen
Blut und Rauch und Trauer
Menschen sterben
Ermordet von Menschen
Die keine mehr sein wollen
Übermenschen, die Sprache vergewaltigend
Islamismus ohne Islam
Jihad ohne Heiligkeit und Mühe
Nicht einmal im Schein
Der Kamera zeigen sie offnene Feigheit
Keine Krieger, Selbstmörder
Mordend
Alles Menschliche
Kommt geflohen, wenn es noch kann
Soll vom Draht geleitet werden
Der uns die Hände bindet
Die Nachbarinnen sollten sie berühren
Hand auf Arm die Brücken bildend
Um Menschen zu retten
So lange sie noch Menschen sind
Noch sein können, wollen
Und nicht Untod vermehren
Zwischen den Linien unserer Grenzen
Einschneidend, scheidend
Wie das Mensch sich zum Vieh macht
Zum eigenen Vieh
Und im Namen des Unbekannten
Gutes und Schlechtes
Wie Mensch will
Ohne an seine eigene Existenz zu glauben
Nur wer lebt, kann leben lassen

Dienstag, 17. November 2015

Den Terror nicht fortschreiben

Die Wunden sind frisch, verständlich emotionale Reaktionen nach den Anschlägen in Paris. Doch es lebe die Republik! In ihr herrscht Säkularismus. Im bürgerlichen Islamismus-Diskurs nicht unbedingt. Gewisse Fehler sollten vermieden werden.

Im Islam daham?

Eric Frey (Der Standard) schreibt am Ende seiner berechtigten Warnung vor zu viel Säbelrasseln gegenüber den Terroristen: „Ein „Krieg“ gegen den Jihadismus aber droht viele europäische Muslime weiter zu entfremden.“ Eine unvorsichtige Formulierung. Man könnte verstehen, Muslime würden mit Befremden reagieren, wenn der „IS“ stärker als bisher bekämpft würde. Als wäre er mit ihrer Religion gleich zu setzen?
Reinhard Schulz (FAZ) glaubt, eine Annäherung an die Vorstellungswelt der Täter führe zunächst zwangsläufig zum Islam. Das ist nicht erst seit 9/11 eine vielbefahrene Sackgasse.

Es gibt nicht umsonst die klare Unterscheidung zwischen Islamismus/Dschihadismus und Islam/Dschihad. Wie kann der nicht unvernünftige Oliver Pink (Die Presse) also meinen, wir kämen mit dem „Das hat mit Islam nichts zu tun“-Mantra nicht weiter? Über das sich ein gewisser Deniz Yücel (Die Welt) in jugendlich anmutendem Frust genauso beklagt wie über andere Belanglosigkeiten? So wie Andere feststellen, die Gesten und Symbole der Solidarität mit den Opfern und der Nation würde Terrorismus nicht besiegen.

Da ist es wieder, dieses schnaufende Nichts.

Die mit Abstand meisten Opfer des weltweiten Dschihadismus sind selbst Muslime. Das macht ihn zum Feind der islamischen Welt. Er hat streng genommen auch nichts mit dem vielfältigen Begriff des „Dschihad“ zu tun, da er nicht den Islam verteidigt, ihn durch seine Anschläge – in Bagdad, Beirut oder Paris – nicht verbreiten und auch nichts erobern kann. Die allgemeine, naheliegende Deutung von Koran und Sunna verbietet den Kampf gegen Wehrunfähige, Frauen oder Kinder, ebenso das Töten von Geiseln oder das Verstümmeln von Leichen.
Nicht umsonst bezeichnet Islamwissenschaftler Thomas Volk die Terroristen deshalb als „religiöse Analphabeten“. Nicht umsonst verurteilen Imame weltweit deshalb die Anschläge.

Mit ihren (Selbst-)Morden haben die Terroristen auch nichts für sich erreicht. Wer anderes behauptet, ist vermutlich Dschihadist oder Rechtspopulist_in (oder anders verblendet). Selbst wenn sie unseren Lebensstil vernichten wollten, wie nach dem Standardinterview von Experte Volk auf der Titelseite prominent aber überflüssig plaziert wurde: Erschießen und Sprengen können sie diesen nicht. Die größte Gefahr und Wirkung durch den Terrorismus bleibt die Angst davor. Diese wird durch das Herauspicken solcher Zitate eventuell verstärkt und weitergetragen – im Sinne der Terroristen.

Die Angst verursacht ein Nichts in den Köpfen.

Überhaupt ist auffällig, wie oft Islamwissenschaftler als Terrorismussexperten befragt werden. Auch das suggeriert, dass die zweitgrößte Weltreligion (geschätzte 1,6 Milliarden Anhänger_innen) automatisch mit einer Pseudokultur des Terrors verbunden wäre. Wer den Islam kenne, kenne den Terrorismus? Wenn Volk als Terrorexperte spricht, klingt das jedenfalls wie ein alter EAV-Song: „Das Böse ist immer und überall.“

Der islamistische Terror wäre „immer auf der Suche nach neuen Superlativen, um Aufmerksamkeit zu erzielen (...).“ Diese Suche ist auch das Selbstverständnis der großen Medien. Während im nächsten Artikel Geheimdienste nach einem Zusammenhang fingern, um Edward Snwoden und digitale Privatsphäre für die Pariser Anschläge verantwortlich zu machen. Und Ungarns Möchtegern-Diktator Orban behauptet, Flüchtlingsquoten würden Attentäter in der EU verteilen. Von wem werden diese Massenmorde eigentlich nicht sofort ausgeschlachtet und dadurch zu Mehrzweck-Morden gemacht?

Daesh statt „IS“

Den deutschsprachige Zeitungen scheint ein Fehler egal zu sein, den ich bisher leider mitmachte. Bezeichnungen wie „IS“ oder „ISIS“ behaupten, dass es sich bei dieser Verbrecherorganisation erstens um Islam und zweitens um einen Staat handle. Dadurch helfen Medien (weltweit) sie zu legitmieren, sie zu bewerben. Das nützt nur den Dschihadisten. Und den Rechtspopulist_innen, die bekanntlich ebenso davon leben, Angst vor Muslimen zu schüren.

Wir müssen daher aufhören, Worte zu verwenden, die uns Terroristen (oder Rechtspopulist_innen) in den Mund legen. Die alternative Bezeichnung Daesh (vom arabischen Akronym DAIISH) statt „Islamischer Staat“ wird empfohlen.

Nur gemeinsam zu Sieg und Frieden

Der islamistische Terrorismus im Westen und seine mediale Behandlung „entfremden“ spätestens seit 9/11 die Muslime innerhalb der Zivilgesellschaft. Oder umgekehrt. Jedenfalls in den Köpfen. Auch weil nie etwas anderes erwünscht war. Das erleichtert das Rekrutieren neuer Irrer.

Diese suchen und verlieren im Extremismus ihre Religion, ihre Bedeutung, ihre Menschlichkeit. Sie werden zu Götzendienern des Nichts, in das sie auch andere stürzen, mit dem sie uns Anstecken wollen.
Multikultiviertheit und pluralistische Gesellschaft versalzen den Nährboden dieses (und jeden) Terrors. Die Zusammenarbeit mit Menschen im islamistischen/islamischen Umfeld ist zudem effektiver, als die Privatsphäre einzuschränken, Überwachung auszubauen und per Generalverdacht zu fahnden.

Den Krieg aber haben die mächtigsten Militärmaschinerien längst begonnen. Wozu ihn noch ausrufen? Das wichtigste ist dafür ebenso die Kooperation, vor allem jene Russlands und der USA (siehe hier).

Wir müssen den (sprachlichen) Spieß umdrehen. Der Daesh ist ein Feind aller zivilisierten Menschen, ebenso wie die globale Korruption, die ihm beim wachsen half. Nichtmuslime brauchen den Islam und der Islam braucht Nichtmuslime, um diesen unmenschlichen Extremismus zu besiegen. Wir müssen uns also auf jene Ideale stützen, die unsere unterschiedlichen Religionen und Philosophien verbinden: Vernunft, Solidarität, Menschlichkeit.
Das darf auch medial kommuniziert werden, das darf mit schönen Gesten und Symbolen bekräftigt werden. Der Terror aber darf die Zivilgesellschaft(en) nicht entzweien, darf durch Medien nicht fortgeschrieben werden. Sonst würden die Attentäter ihr Zerstörungswerk fortsetzen, damit doch noch etwas erreichen.

Montag, 9. November 2015

Donnerstag, 5. November 2015

Liebe Menschheit


Liebe Menschheit
Du allein
Sollst menschlich werden
Menschlich sein
Du bist so weit
Gekommen
Hast an Masse zugenommen
Und deine Erkenntnis bleibt
Egal
Dir einverleibt
Wanderst du auch durchs finstre Tal

Fortschritt mit jedem Propheten
Der etwas mehr am Überfluss verliert
Die kleinlichen Regeln und antrainierte Beten
Geschichten, die der Dichter darüber
Wie Gott dich gebiert

Alles ist die Göttlichkeit
Doch geht es im Menschsein darum eben
Nütze menschliche Fähigkeit
Herz und Hirn in deinem Streben
Das allein sei deine Religion
Menschlichkeit
Was willst du schon
Mit mehr oder weniger erreichen
Dem Tod läufst du nicht davon
Willst du auch dem Leben weichen

Alles ist in dir
Und die Göttlichkeit ist all
Die du suchst
Im Jetzt und Hier
Musst du nicht mehr erfassen
Nicht mehr handeln
Als zu sein und sein zu lassen
Und weiter zu wandeln

Die Gesetze des Universums kannst du nicht biegen
Die Verantwortung für Menschengesetze
Bleibt allein bei dir liegen
Gott gab dir die Gaben
Denke du die Sätze
Darin bist du allein
Vielleicht erhaben
In deinem vielfachen Menschensein

Sonntag, 1. November 2015

Menschheit auf der Flucht: Der Kreis schließt sich



Langweilige Menschheit. Zu vorausschaubar ist ihr Verhalten, gerade in Osteuropa (wozu ich den Großteil Österreichs und Teile Deutschlands zähle, aber natürlich nicht nur dort). Egal in welcher Region der politischen 2D-Landschaft sich dortige Regierungschefs auch beheimatet geben, die meisten Verantwortungstragenden versuchen menschliche Verantwortung zu vermeiden, wenn es um Flüchtlinge in größeren Zahlen geht. Und die helfenden Ausnahmebürger_innen werden in der Geschichtsschreibung wenig Platz finden.

Links, rechts oder mittig: Alles wird durchs Geld verbunden, durch Ressourcen und Kosten. Flüchtlinge brächten ihnen nix, deshalb glauben sie, auf Solidarität verzichten zu können. So banal ist das. Wer mir kein Fleisch bringt, wird verspeißt! Wen ich nicht fressen kann, soll woanders vergammeln!
Zudem folgt man der aktuellen Gruppendynamik und verbreitet Unwahrheiten über die ungebetenen Gäste, schürt die Paranoia vor dem Fremden ansich. Mit den Wölfen heulen, mit den Reklamemedien und Auftragszeitungen lügen, mit den Brandstiftern sympathisieren – wenn auch oft unterschwellig!

Evolutionärer Kreislauf

Da schließt sich wieder einer dieser Keise in der Menschheitsgeschichte. Die Natur testet uns als Ganzes. Werden wir unsere eigene Evolution überleben?
Die Werkzeuge – Intellekt, der Kultur hervorbringt – die sie uns entwickeln ließ, haben uns weit gebracht. Man gewinnt jedoch den Eindruck: Immer wenn wir durch sie etwas gewinnen, müssen wir etwas anderes dafür opfern. Ein ewiges Nehmen und Geben, als wär's ein Naturgesetz.

Im Falle der Globalisierung

Die Globalisierung könnte die Menschheit im Guten zusammenbringen. Leider war und ist das vielfach korrupte Geld schneller und die alteingesessenen Fürsten missverstehen die Chance eher als wirtschaftlichen Kolonialismus: Eroberungsfeldzüge mit Krawatte und freundlichen Gesten.
Die Menschheit zerteilt sich dort, wo sie schon zusammenwuchs. Die Einen nehmen, die Anderen geben immerzu. Das Naturgesetz wird pervertiert. Das Recycling funktioniert nicht. Während die Einen hungern, schmeißen die Anderen ihren Überschuss auf den Müll. Und der Müll schwimmt als achter Erdteil im Meer.

Kulturell überlegene Frühmenschheit

Der aktuelle Syrienkonflikt z.B. ist – wie andere Kriege – eine Folge dieser Perversion, ein Anzeichen evolutionären Versagens (ohne zu sozialdarwinistisch erscheinen zu wollen). Es setzt sich fort im Unvermögen des vereinten Europas, gemeinsame Lösungen für die vielen Kriegsflüchtlinge aus zu finden.
Von Problemen sollte Europa nicht sprechen. Die Flüchtlinge haben das Problem. Die EU-Mitglieder hätten die Lösung. Sie machen sich ihre Probleme jedoch selbst, indem sie auf eine evolutionäre Errungenschaft verzichten, die unsere frühesten Vorfahr_innen bereits kannten, ehe sie Steinwerkzeuge bauten: Zusammenarbeit! Kooperation! Ohne die würde es uns heute nicht geben.

Untote nackte Affen


Natürlich reiten die Volksvertretenden auf einer Welle gesellschaftlicher Angst. Es gibt so viele (selbstgemachte und echte) Probleme und Krisen in dieser Welt und jetzt tauchen die menschlichen Antlitze dessen tausendfach vor unseren Grenzen auf.
Aber wovor fürchten? Die Flüchtlinge werden uns nicht die Haare vom Kopf fressen. Sie werden uns auch nicht „überfremden“ – es sei denn, wir sind uns bereits selbst fremd geworden.

Wollen wir auf unserem relativen Wohlstand hocken bleiben, bewegungsunfähig, aus Angst ihn zu verlieren, bis dem Planeten endgültig die Luft ausgeht? Oder uns? Wir sind sterblich. In den nächsten Jahrzehnten sind viele von uns tot.

Gutmenschlichkeit

Sollten wir nicht Menschlichkeit als höchstes Gut erachten, solange wir noch Menschen sind? „Menschlichkeit“ will allerdings nur den positiven Aspekt des Menschseins meinen, also das gute Menschsein, das Gutmenschsein.
Das ist doch etwas Schönes. Besser als Fastfood, Fernsehen und Fantasiezeitungen; besser als Rauchen, im SUV Parkplätze zu jagen, sich am freitäglichen Feierabend den Stress der Woche mit reichlich Ethanol aus dem Hirn zu spülen, mit Kollegen, die einem wurscht sind, von einem Job, der vermutlich sowieso keine Zukunft hat, weil die überbevölkerte Menschenwelt unter einem Pro-Forma-Arbeitsmarkt und einer Casino-Finanzwirtschaft ächzt.

Dennoch halten wir lieber an diesen unseren mickrigen Existenzen fest, verkampft, weil wir doch wissen, dass sie uns weder glücklich noch unsterblich machen. Menschen, die ihren Tod trotzdem nicht bedenken, sich für irgendwie unsterblich halten und für diese eingebildete Unsterblichkeit die Zukunft ihrer eigenen Nachkommen opfern, durch falsche Umwelt- und korrupte Wirtschaftspolitik; die auch nicht in der Lage sind, mit dem eigenen Überfluss in den Mülltonnen vor Augen, ihren Reichtum mit den Bedürftigen zu teilen, solche „Menschen“ sind vielmehr untote, nackte Affen. Sie werden bald von intelligenteren Exemplaren verdrängt werden und aussterben (bis sich neue Arten aus den Umständen entwickeln).

Der letzte Überlebenskampf


Darum kreischen diese haarlosen Affen auch an allen Orten auf und werfen mit ihren Fekalien um sich. Ein gewisser Anteil unseres weltweiten Genmaterials ist immer dabei, zu hetzen statt zu helfen, die Massenbewegung der blinden Wut auszunützen, um sich zu einäugigen König_innen krönen zu lassen.
Eine Analogie zu Odin ist trotz naheliegendem Deutschnationalismus nicht geeignet. Der Gott opferte sein Auge, um Weisheit zu erlangen. Die Rechtspopulist_innen opfern lieber Steuergeld, um andere von der Weisheit fernzuhalten. Und Rechtspopulist_innen sind dieser Tage nicht immer nur „Rechte“, was zeigt, dass der Prozentsatz untoter Trockennasenprimaten recht gleichmäßig in allen Ländern, Gesellschaftsschichten und Berufen verteilt ist.

Dieser Prozentsatz ist jedenfalls dem Untergang geweiht. Die Menschheit, ja, der ganze lebendige Planet kann sie sich nicht mehr leisten. Denn nur wenn wir uns geistig und kulturell als globale Gemeinschaft weiterentwickeln, haben wir eine lebenswerte Zukunft.
Das wissen die Evolutionsverlierer_innen, deshalb machen sie so viel Lärm. Noch. Irgendwann werden sie (Neonazis, Salafisten, Boulevard-Journaille und wie sie alle heißen) verstummen, entweder alleine oder weil wir alle mit ihnen untergegangen sein werden.

Unabhängig von der Sterblichkeit

Das Schöne an geistigem, kulturellem und auch emotionalem Fortschritt ist allerdings, dass er nicht an unsere sterblichen Hüllen und deren genetischen Voraussetzungen gebunden ist. Wir können alle dazulernen und uns somit vor der Natur als würdig erweisen, Menschen zu sein.

Man sollte z.B. aufhören, die Ausgaben für Flüchtlingshilfe durch Gelder einzelner Sozialstaaten zu bezahlen; also aus dem selben Topf, der für einheimische Versicherte und Hilfsbedürftige gedacht ist. Es sei denn, man will die Beitragszahlenden gegen die neuankommenden Hilfsbedürftigen aufhetzten. Das macht weder rechtlich noch finanziell Sinn. Die globale bzw. europäische Herausforderung der Kriegsflucht sollte nicht über lokal beschränkte Förder- und Versicherungsmittel finanziert werden.
Staaten brauchen ein eigenes Budget für Asylwerber, das nationale Sozialleistungen nicht belastet. Ein EU-Fond für Flüchtlinge muss her! Jene Geldmächte sollten einzahlen, die mitverantwortlich für Fluchtgründe sind. Ja, du bist auch gemeint, Waffenindustrie!

Mensch könnte auch aufhören, die quantitative, so genannte Flüchtlingsproblematik nur punktuell an einzelnen Grenzübergängen fest zu machen. Mensch könnte die Zahlen aus europäischem Blickwinkel betrachten. Dann würde wir feststellen, dass wir uns zur Zeit zum Affen machen.
Die Menschheit muss sich neu denken und organisieren. Und ich muss lernen, mich kürzer zu fassen.


Sodom wieder

Sodom wieder
Dein Lot lässt die Fremden ein
Du brennst ihre Häuser nieder
Gottgefällig willst du sein
Doch der Gott deiner Stadt
Ist kein Menschengott
Vor dem Fleischtopf hockst du satt
In fleischlich besoffenem Trott
Und greinst wegen jedem Brosamen
Den du zu verlieren glaubst
An die Armen
Die du dafür der Hoffnung beraubst
In Ehrfurcht bebend vor dem Fernseher
Ehe blutiges Schauspiel dich schläfrig macht
Die Zauberzahlen der falschen Seher
Und über dir längst fremde Macht
Die du nicht zu erkennen scheinst
Jedoch Kindertränen bezichtigst der Lüge
Weil du mit keinem Menschen weinst
Dessen Ohnmacht dich trüge
Eingehüllt in deiner Wut
Gut geschützt vor dem Erkennen
Dass Ursache deiner Glut
Vor der auch all die Fremden rennen
Dasselbe ist 
Lot der Menschheit
Wegen der du verdammend ängstlich bist
Dem Untergang deiner Menschlichkeit
Mit oder ohne Gott geweiht
Einsame Menschen wie vergessene Städte