Donnerstag, 1. Oktober 2015

Antonik-Seidlers Wahlgeheimnisse: Keine Angst

Wer die Wahl hat, hat jedenfalls die Wahl

Oberösterreich kam blaugeprügelt davon. In zehn Tagen wird in Wien gewählt. Man mag ja gern oder weniger ein Duell hineininterpretieren, zwischen Titelverteidiger Michael "Kräftiger Roter" Häupl und Heinz-Christian "Mach Blau" Strache.

Jedoch: 1. Alle antretenden Listen, Parteien - per Vorzugsstimme auch alle antretenden Personen - sind wählbar.

Die Behauptung, man müsse SPÖ wählen, um FPÖ zu verhindern, widerspricht dem Sinn einer freien Demokratie. Die SPÖ ist für das Wiener Wahlrecht verantwortlich, dass den stimmenstärksten Parteien Mandate unverhältnismäßig, zu den ohnehin Gewonnenen, hinzurechnet, den schwächeren Parteien hingegen abzieht. Dagegen wollten die grüne Koalitionspartnerin vorgehen.

Wenn nun aufgrund dieses Wahlrechts für die SPÖ als Bollwerk gegen den Rache-Strache gestimmt wird, zementiert man es damit ein. Davon profitiert auch eine stärker werdende FPÖ.
Die antifaschistische bis liberale Wählerschaft würde sich dadurch auf Dauer von der SPÖ abhängig machen - so lange die Rechtspopulisten eine Gefahr bleiben. Es wäre dadurch keine freie Wahl mehr. Es wäre, wie für freiheitlichen Wähler_innen seit jeher, eine Angstwahl.

Daher: 2. Lasst euch keine Angst machen. Weder von Blau noch von Rot. Wobei ich zugestehen muss, dass die SPÖ plakativ keine Polemik gegen Strache führte, während dessen Propaganda schon an Verleumdung grenzte. Der auftretende Häupl beruhigte eher, als Ängste zu schüren - das zeugt durchaus von politischer Professionalität. Allerdings malen die Medien den blauen Teufel ohnedies groß genug an die Wand.

Und: 3. Man muss nur wählen, was man wählen will.

Im besten Fall informiert man sich vorher über Parteiprogramme. Denn, im Gegensatz zur Plakativen Meinung der Grünen, wählt man mit dem Hirn am besten. Würde ich mit dem Herzen wählen, würde ich in Anbetracht ihrer Plakate nicht die Grünen...
Und ich will hier natürlich keine Wahlempfehlung abgeben, aber zum Glück für die Grünen achte eher auf Inhalte und weniger auf Plakatives. Das sollte jeder so machen und darum erkennen, dass die Grünen die beste Wahl sind. Ist so! Auch wenn sie sich mittlerweile über Häupl definieren und von sich nur noch als Rot-Grün sprechen: Es braucht mehr Grün in dieser Kombination.

Das erinnert mich daran: 4. Vergesst Plakate, Flyer und Propaganda-Videos. Parteiprogramme sind das einzig "Wahre". Und wenn ihr Zeit habt, recherchiert die Karrieren einzelner Kandidat_innen (und erzählt mir dann, was ihr herausgefunden habt. Ich bin nämlich zu faul dafür.)

5. Wer eine Wahl haben will, muss wählen gehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreib dich aus