Donnerstag, 2. April 2015

Standard-Zeitung und griechische Bad-Bank

Wie man seine Standard-Zeitung auch wendet und dreht, man kann kaum glauben, was da steht; und ist man ein Bisschen vorinformiert, warum sich die Redaktion nicht für manche ihrer Mitarbeiter_innen geniert.
Krisenfrey, Vogel frei; und Rauscher Hans, nicht lassen kann's; die Wirtschaftsabteilung, in kollegialer Arbeitsteilung: Alles wird dafür getan, im letzten Wort seien die Griechen mit Schimpf und Schande dran. Ganz ohne Spaß, allen voran, Alexis Tsipras, der sowieso nie etwas richtig machen kann.

Die EZB währenddessen verbietet griechischen Banken, das Heimatland mit Geld zu betanken. Überall sonst ist das erlaubt, die EZB jedoch glaubt, dass die Banken dann bei Staatspleite krachen, was passieren kann, wenn die Griechen noch mehr Schulden machen. Sie vergessen nur zu sagen, dass neue Schulden die Griechinnen mit jeder Hilfszahlung plagen, und der Haushalt gerade dann kracht, wenn ihre Regierung keine Schulden macht.

Der Unsinn gipfelt ohne Reim
, nicht sehr geheim, und nach langen Absätzen, in denen sie gegen eine Reformliste hetzen, deren Inhalt sie uns nicht verraten. Doch lassen sie sich von den Deutschen beraten, dass dessen Ablehnung, nur und ganz gewiss, allein der Griechen große, große Schuld ist.
Zum Schluss schreibt man die unmögliche Erwartung, damit die Leserschaft glauben kann, ihr Nichterfüllen wäre griechische Entartung:

Man erwarte nicht mehr, dass ein Überschuss exklusive Zinsen (von Troika definierter "Primärüberschuss") von dieser griechischen Regierung erzielt werde - in Kürze. Lassen wir diesen Satz ein Weilchen ziehen.
Über einen solchen Primärüberschuss als Voraussetzung für Kredite an Griechenland zu sprechen, deren Geld großteils für verschuldete Banken verwendet wird, zeigt: Ganz Griechenland wurde zu einer Bad-Bank gemacht.

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