Vor Kurzem postulierte ich schon,
dass David und Raz S., denen die gemeinsame Rückreise nach
Deutschland von den dortigen Insassen der Bürokratie verunmöglicht
wurde, einfach hier bleiben dürfen sollten. Offenbar teilte die NSA
dies umgehend den Österreichischen Kolleg_innen mit.
Mein
Facebook-Eintrag landete bei der Wiener MA35. Der zwölfjährige Raz
S. Bekommt nun eine „Aufenthaltscard“. Sprich: Es wird rudimentär
anerkannt, dass er ein Mensch und dass er hier ist.
http://derstandard.at/2000002555964/Deutscher-Passstreit-Bub-erhaelt-oesterreichische-Aufenthaltscard
Ein Aufenthalt ersetzt kein Daheimsein
Ich bin natürlich nicht ganz zufrieden. Mir schwebte nämlich eine Einbürgerung von Vater und Sohn vor (die Spionage hörte nicht genau zu und die heimischen Behörden machten wieder einmal einen Kompromiss). Schließlich machte Ersterer aus der Not eine Tugend und arbeitet nun in Österreich. Während Zweiterer genau jenen Nachwuchs darstellt, der uns in unserer überalternden Gesellschaft fehlt.
Die Kinderwelt in Kürze
Ich erkläre das noch einmal raz-fatz: Weltweit gibt es zu viele Menschen auf diesem Planeten und es werden immer mehr. Nur in den wohlhabenen Demokratien sinkt die Bevölkerungszahl bzw. würde ohne Immigration drastisch sinken. Zugleich gibt es in ärmeren Ländern viel zu viele Kinder ohne Eltern. Die Logik erklärt das Übrige.
Menschen und Kinder zweiter Klasse?
Eine Entschädigung von Seiten Deutschlands wäre auch nicht schlecht. Immerhin musste sich David S. von seinen Behörden ordentlich papierln lassen. Sein Stress wurde damit belohnt, dass die Schreibtischneurotiker_innen höchst-offiziell bezweifeln, dass sein Sohn sein Sohn wäre. Denn Raz wurde von David adoptiert.
Dadurch wird nicht nur ein unbescholtenes Kind aufgrund seiner gambischen Herkunft diskriminiert, sondern stellvertretend sämtliche Adoptivkinder vom Deutschen Beamtenstaat degradiert: Menschen und Kinder zweiter Klasse.
Wir Nichtbiologischen haben auch Recht
Als „nichtbiologischer“ Vater meines Kindes weiß ich, dass die genetische Verwandtschaft für die elterliche Liebe keine Rolle spielt. Und hat man daran irgendwann gedacht, was man einem Zwölfjährigen antut, wenn man ihm plötzlich mitteilt, dass er eigentlich heimat- und womöglich sogar vaterlos wäre? Wenn das Deutsches und Europäisches Recht sein soll, dann sollen Deutschland und Europa scheißen gehen – wie man in der neuen Beinahe-Heimat der Familie S. zu sagen pflegt.
http://derstandard.at/2000002555964/Deutscher-Passstreit-Bub-erhaelt-oesterreichische-Aufenthaltscard
Ein Aufenthalt ersetzt kein Daheimsein
Ich bin natürlich nicht ganz zufrieden. Mir schwebte nämlich eine Einbürgerung von Vater und Sohn vor (die Spionage hörte nicht genau zu und die heimischen Behörden machten wieder einmal einen Kompromiss). Schließlich machte Ersterer aus der Not eine Tugend und arbeitet nun in Österreich. Während Zweiterer genau jenen Nachwuchs darstellt, der uns in unserer überalternden Gesellschaft fehlt.
Die Kinderwelt in Kürze
Ich erkläre das noch einmal raz-fatz: Weltweit gibt es zu viele Menschen auf diesem Planeten und es werden immer mehr. Nur in den wohlhabenen Demokratien sinkt die Bevölkerungszahl bzw. würde ohne Immigration drastisch sinken. Zugleich gibt es in ärmeren Ländern viel zu viele Kinder ohne Eltern. Die Logik erklärt das Übrige.
Menschen und Kinder zweiter Klasse?
Eine Entschädigung von Seiten Deutschlands wäre auch nicht schlecht. Immerhin musste sich David S. von seinen Behörden ordentlich papierln lassen. Sein Stress wurde damit belohnt, dass die Schreibtischneurotiker_innen höchst-offiziell bezweifeln, dass sein Sohn sein Sohn wäre. Denn Raz wurde von David adoptiert.
Dadurch wird nicht nur ein unbescholtenes Kind aufgrund seiner gambischen Herkunft diskriminiert, sondern stellvertretend sämtliche Adoptivkinder vom Deutschen Beamtenstaat degradiert: Menschen und Kinder zweiter Klasse.
Wir Nichtbiologischen haben auch Recht
Als „nichtbiologischer“ Vater meines Kindes weiß ich, dass die genetische Verwandtschaft für die elterliche Liebe keine Rolle spielt. Und hat man daran irgendwann gedacht, was man einem Zwölfjährigen antut, wenn man ihm plötzlich mitteilt, dass er eigentlich heimat- und womöglich sogar vaterlos wäre? Wenn das Deutsches und Europäisches Recht sein soll, dann sollen Deutschland und Europa scheißen gehen – wie man in der neuen Beinahe-Heimat der Familie S. zu sagen pflegt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Schreib dich aus