Freitag, 7. März 2014

Burschiball-Nachhall: Ein Naja...


Für den Falter, Ausgabe 4 bis 5, 2014...

...Anders kann ich auf die Folgediskussionen rund um FP-Ball und Protest dagegen nicht antworten. Kann ich aber Florian Klenks Leitartikel (5/14) bejahen und trotzdem die Relativierung mit den Protesten Kiews verneinen? Kann ich die Demo-Krawalle verfluchen, ohne mir einzubilden, es würde stets gewaltfrei durchs Leben gehen? Dürfen sich Polizist_innen vor Halbstarken fürchten? Sicher.
Vor allem was die thematischen Leserbriefe und jenes Interview der Ausgabe 6/14 betrifft: Ich vermisse Dialektik, das richtige Maß. Man scheint am Anderen und sich selbst vorbei zu denken. Es geht offensichtlich um den Schriftklang, nicht um die Sache selbst.
War jener Hass-Slogan mehrfach dumm? Ja. Von Webseiten anonymer Linksradikaler überraschend? Hoffentlich nicht!
War Gewalt in dieser Form, an diesem Ort angebracht? Nein! Muss sich junges Gemüse deshalb unterwürfig von allen radikalen Protestformen distanzieren (nur weil der Rest von uns allmählich alt wird)? Das wäre Heuchelei.
Wird daneben zu wenig über den Missbrauch von Polizeikräften durch das nicht minder anonyme, faschistoide Netzwerk zugunsten des freiheitlichen Populismus geschrieben? Jein – Denn wie viel ist genug?
Nie genug sind Fakten, wenn wir immer nur dem sprachlichen Schein hinterher recherchieren (Wie darf man „Kids“ verstehen?). Genug gesagt ist: Beim Ballkrawall wurde die Zivilgesellschaft von beiden Seiten, von Polizeifreunderln und Schwarzblockern bedrängt.  

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