Mittwoch, 15. Januar 2014

H.C. & Kritiker_innen: Politisches Spektrum der Idiotie

Werbung überall! Das Internet zugepopt, die Straßenfassaden plakatiert, auf jeder freien Fläche klebt ein Sticker. Manches davon ist legal, vieles nicht; aber man kann auch hier sagen: Der Inhalt zählt!

Natürlich gibt es solche, die aufgrund ihrer illegalen Verkehrszeichenverklebung nicht angeben, für wen oder was sie werben. Die Slogans bleiben übrig. Manche geben sich auch mit einem geschmierten Wort zufrieden, das man lediglich als Trollen der Straße betrachten kann. Viele wollen bedeutend sein, viele tun darum viel Bedeutungsloses.

Linkswende: Mut oder was?

Die Linkswende ist da mutiger. Sie bekennt sich zu zwei Dingen: Erstens zum illegalen Plakatieren, zweitens zum billigen Gegen-Populismus. Ihr neuester Auswurf könnte natürlich auch nur meinen, dass das Wort Hass immer das selbe bedeute; dass A.B. Breiviks und H.C. Straches menschlicher Hass als solcher das selbe Gefühl wäre.

In diesem Fall wäre aber der Hass jedes Menschen, mit jenem des norwegischen Massenmörders identisch (z.B. mein Hass auf Aufhetzungsversuche wie diese). Deshalb bewertet man die Emotion einer Person im besten Falle an den Taten, die sie hervorbringt. H.C. Strache also mit einem terroristischen Schlächter zu vergleichen... Das würde nicht einmal H.C. Strache wagen.

Kopie-Deppen

Hier geht es nicht nur um Scheinheiligkeit. Der Rechtspopulismus ist zu Recht zu kritisieren. Ihn aber anzugreifen, indem man seine schändlichen Methoden kopiert (und unprofessionell übertreibt), ist kontraproduktiv (meinetwegen auch kontrarevolutionär). Man legitimiert durch diese Idiotie nur die Idiotie des Gegners.

Denn Anstelle von Aufklärung betreibt die Linkswende Verklärung. Und wie viele Kritiker_innen Straches oder des Rechtspopulismus schießen sie am Ziel vorbei, weil sie sich nur einbilden, es vor sich zu haben. Sie haben einen Sehfehler.

Fürchtet man das Ziel?

H.C. Strache ist kein Nazi, so wenig, wie alle Afrikaner Drogendealer sind. Das muss er nicht einmal beweisen. Die Forderung „Nazis raus aus dem Parlament!“ betrifft ihn daher nicht.
Wenn man ihn politisch kritisieren oder gar diskreditieren wollte, bräuchte man nur seine Fachkompetenzen hinterfragen, seine wirren Äußerungen zu Europa und Euro, seine sozialpolitischen Visionen, seine Wirtschaftskompetenz, seine Rhethorik und Moral als solche... Es gebe genug Stoff.

Warum macht man es nicht? Weil die linken Kritiker_innen des Rechten genauso ungebildet, verkommen und schlecht sind wie der böse Rechtspopulist? Weil sie es einfach drauf haben? Weil man ihn in Wahrheit als bequemen Feind nicht loswerden will? Es könnte ja ein Schlimmerer nachommen. Oder stecken Linke und Rechte gar unter einer Decke und haben den Auftrag, das Volk zu verblöden?

So nebenbei: Glaubensfrage
Apropos Wirtschaftskompetenz: Selbige wird gerne der ÖVP umgehängt. Warum? Es gibt mehr Beweise, dass sie diese nicht besitzt. Dennoch übernehmen Medien dieses parteiliche Eigenlob, als vages Image, ganz unkritisch und geben es entsprechend ans Volk weiter.

Das Volk kann es gar nicht direkt glauben, dafür fehlt die Grundlage. Es scheint, als würde das Volk glauben, es glauben zu müssen. So weit sind wir also schon in unserer modernen Demokratie gekommen. Den Automatismus mittelalterlicher Glaubenswelten haben wir noch nicht überwunden.

Und gefallen uns die Einen nicht mehr, so glauben wir eben an die Wirtschaftskompetenz der FPÖ als unüberprüftem Heiligenschein; oder an die Parallel-Mitgliedschaften ihrer Mitglieder einer nationalsozialistischen Partei. Weil Prüfen und Selber-Denken uns nicht liegt?

Und noch einmal so nebenbei:
Der Kurier wirbt mit aufgeregten Fratzen für ein gewisses „Soootschi Feeling“, versucht offenbar ein entsprechendes Mitgefühl bei Betrachter_innen zu erzeugen. Man darf sich fragen, wozu.

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