Montag, 30. September 2013

Nationalratswahl: Es heißt nicht Rationationswahl

Nationalratschluss

Die Nationalratswahl 2013 ging also über die Bühne. Viele bedenkliche Auftritte bekamen wir während des gefühlt unendlichen Vorspiels dort zu sehen. Mich wundert das Ergebnis  daher ein wenig, allerdings immer wieder und daher eigentlich gar nicht.

Der Trend vom letzten Mal setzt sich bei Rot-Schwarz und Blau fort. Nur die Neos bringen das Prosphatos in den Wechselstrom der Parlamentarier_innen. Am Verschwinden des BZÖ ist nur schade, dass Spitzenkandidat Bucher einen gewissen Unterhaltungswert hatte. Vielleicht wird er Jury-Mitglied bei einer dieser (die Menschheit) erniedrigenden Casting-Shows.

Keine Rationalwahl

Wer "diese" Politik (welche genau?) satt hat – wie gerne formuliert wird – sollte auch wissen warum. Es macht keinen Unterschied ob man aus Protest oder aus anderen Gründen ausnahmsweise etwas Anderes wählt. Gleiches gilt für's Nichtwählen. Die Politik kann das diffuse Jammern über alles Mögliche vor den Urnen nicht hören. Wozu gibt es Internetforen und Blogs?

Der Stimmenzuwachs bei der FPÖ macht erneut nachdenklich. Lässt sich der Erfolg allein durch die Rhetorik Straches erklären? Glauben sie ihm wirklich (hören sie ihm richtig zu)? Ist ihnen alles andere egal, außer einer professionellen Ausländer_innenrepression? Oder halten sie ihn tatsächlich für wirtschaftskompetent, wenn er darlegt, dass der Euro nicht funktionieren könne, weil es ja so viele unterschiedliche Euroländer gebe (und Währungszonen üblicherweise so gleichförmig wirtschaften würden wie sich das ein aufrechter Deutschnationaler nur wünschen kann; überhaupt eine Gemeinschaft aus Gleichenförmigen, nicht aus Gleichberechtigten bestehen solle)???

Nationale Ratlosigkeit?

Schwarz-Blau wäre rechnerisch möglich und bleibt doch – aus mehreren Gründen – unmöglichen. Letzteres ist ausgerechnet Straches Ego zu verdanken, der – anders als einst Haider – keiner anderen Großpartei als Steigbügelhalter in den Kanzlersattel (auf einem nicht ganz reinrassigen „Republizzaner“) verhelfen wolle. Danke Herr Strache! Ob der Herr „Spindi“ nämlich einer solchen Kombi zugestimmt hätte... Wer weiß? Schwarz ist die Farbe der Ninja.

Was also kann kommen, außer einer erneuten, großen Koalition? Was im Kern daran liegt, dass sowohl die Blauen als auch Grünen nicht mit allen können. Ein Bündnis aus mehreren Kleinparteien mit einer der Größeren, z.B. SPÖ, GRÜNE, FRANK und NEOS? Dem Nochkanzler sind mehr als zwei zuviel. Außerdem schreibe ich über Österreich. Hierzulande entwickelt man sich... gemütlich.


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