Sonntag, 23. Dezember 2012

Hauptung

Meditierend
Unter dem Smog aus Behauptungen, Enthauptungen, um dort hinauf zu gelangen
Dafür bin auch ich bereit, doch bin ich's nicht
Man will ja hören, man will nur nicht fühlen
Man will Selbstdarstellung ohne Sinn. Wozu? Sie klebt an allen Scheißhauswänden
Das Man gibt oder gäbe es nicht, und was macht schon Sinn?
Eine Frage die zur Selbstbehauptung führt oder führte
Mit behaltenen Häuptern kann man keine Gefängnismauern bauen
Und ein Haupt das nicht auf Reisen geht, wird wohl kaum zur Sache werden

Unerkannt will man bleiben, wo die Wahrheit ungemütlich wird
Das Heldentum kommt aus dem Automaten
Einst opferten sie bewusst ihr Leben, heut opfert man seine unbewusste Zeit
Ich hab genug vom Träumen. Ich will das Biest erschlagen
Unter den Sternen und im Feuer meines Seins
Ich will durch die Plakatwand preschen
Schmerzen

Heut tu ich alles und es ist gut. Auf dein Wohl!
Und doch bleibe ich allein und die Kinder bleiben unzufrieden
Wie kann ich die Aufwürfe ausbügeln?
Hab ich wohl Brett und Eisen, fehlts allein an Zeit und Raum
Und das Material wird mir entwachsen
Darum leben die Weisen fernab in Höhlen und wer was will, muss sie aufsuchen
Einst ging man los um sich's zu holen, heut bezahlt man teure Simulation
Und die Therapeuten. Sie zeigen dir billigen Kitsch zur Betäubung deiner Sinne

Heute bin ich traurig
Traurig in der Traurigkeit der anderen, die in mir sind
Ich küsse meine Traurigkeit und alle die in ihr sind
Gute Nacht! Ich bin auch frei! Darin und außerdem
Der Mensch ist frei geboren
Es ist wahr und echt
Das meiste um uns herum Behauptete ist es nicht
Behaupte dein Selbst, das die anderen zu küssen weiß


Samstag, 15. Dezember 2012

Wiener Parkreich

In Wiens Villenbezirken ist das Parken noch schên,
Drum werden dort bald auch die Villenlosen stehn; 
Grad von den hitzigen Bergerln aus gesehn,
Kann man recht rasch zur U-Bahn gehn.  
Nicht die A4, 
Aber die A1 ist nahe hier.

So sei es denn, ihr Einflussreichen,
Die ihr vielleicht euch wolltet was ersparn, 
Müsst doch auf Garage und Garten ausweichen;
Alles andere wird a Schmarn,
Werdet auch ihr beparkt, anstatt umfahrn. 

Eh scho wissen,

Sag ma's trotzdem beflissen:
Wer schon genug hat, will nicht mehr zahlen,
Kleine Gebüren seien kleiner Leute Qualen;
Doch wer z'viel stopft, wo es schon quillt,
Hat sich jäh selbst die Alee zugemüllt.

Drum sollt man auch dort seine Parkfläche mieten,
Wo reichlich Gärten eh genug Platz bieten. 

Freitag, 14. Dezember 2012

Beste Geburtstagswünsche im Vorfeld lieber Jesus

Warum sieht man hinter Weihnachtswünschen nie trockene Wüstenlandschaften, mit Stallungen am Rande einer kleinen israelischen Ortschaft, unter schneefreien Dattelpalmen und Hartholzgesträuchen? Dazu einen Esel und eine ziemlich schwangere Frau mit Kopftuch? Palästinensische Hirten? Arabische Könige mit Geschenken? Ein gespaltetes Land, minderbemittelte Rebellen gegen eine moderne Armee, ein kriegerischer Konflikt. Und weit und breit keine ausgebildeten Geburtshelfer_innen.

Vielleicht findet die angepriesene Wiederkehr des Christus, in diesem Jahr noch und aus unerklärlichen Gründen so viel umkämpften Wüstenland statt, nachdem uns ein viel umquasselter Komet kreuzte - wenn auch nicht so vollständig, wie von manchen befürchtet, von anderen erhofft. Und vielleicht bekommt der Rest der Welt davon erneut erst in ein paar Jahrhunterten etwas mit. Wenn China in seinem Namen reformiert wird.


Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr 
Wünscht euch euer Schauer!

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Falsche Tatsachen

Mehr Daten an der Zahl
Als Überprüfbarkeit
Von Fall zu Fall
Die Information bereit
Die Quelle nicht
Fließt ohne Bettung
Aber dicht
In die mediale Verwertung

Allein treibt auf Sicht
Vorbei an den Wachen
Eine Erfindung die sticht
"Falsche Tatsachen"

Wie ein Wort
Wie ein Wortmord


Sonntag, 9. Dezember 2012

Fehlen zwei Sätze

Zwei Sätze fehlen
Es durchbrach den Tag
Das Unerkannte
Das Unbekannte
Völliges, plötzliches Fehlen
Von Ursache und Gewissheit

Allein
Die Möglichkeit
Das Eigene
Handeln

Das Selbst
Wie geworfen
In die ehrfürchterliche Weite des Alls
Wie rufend und lauschend
Wie schauend und erschaudernd
Und wieder gesehen
Und wieder gehört
Von sich selbst in Anderen
Und wiederkehrend
Es kreiselt

Der Dürringer hat recht
Die Rebellen handeln
Nicht nur weil sie müssen
Sondern auch weil sie wollen

Sollen und wollen
Und zwei Sätze fehlen
Warum soll ich schreiben?
Warum müssen?
Warum wollen?
Und wäre es mehr
Im Weniger
Hätte ich die letzten zwei Fragen nicht gestellt?
Und diese?
Und diese?
Und diese?


Zwei Sätze fehlen
Vielleicht für immer im Hier
Für immer sind sie geschrieben worden
Für niemanden und nichts
Fehlen deshalb
Kehren vielleicht deshalb wieder
Unerkannt und unbekannt