Samstag, 29. September 2012

Bierwellen

Auf dem rauschenden Wellen der ersten Schlucke Bier
Heimatliches Gebräu
Stärkeres Rauschen in der Erinnerung
Ans Weitertrinken
Im Weitertrinken

Deine Wunschkarre fuhr durch meine Geburtsstadt
Die ich selbst kaum kenne
Die ich darin liebe
Und durch den Abdruck der Zeit
Den die Inkarnation der alten Sehnsucht hinterließ
Meine Verliebtheit in diese
Ihr Schmerzen

Ich habe sie mir aus dem Leib gerissen
Sie hat überlebt
Sie ist dort
Sucht nach einer neuen Wirtin

Deine Wunschkarre fuhr zu unbekannter Zeit
Atmete die fremde Luft
Kurz nachdem ich geboren wurde
Da begannen die Füchse zu drängen
Bis in die inneren Bezirke jener Stadt
In der ich nie dachte leben zu können
In der ich mein Leben fand

Ein Pflänzlein dringt starkgrün durch eine Ritze
Du kannst es ohne Kraft zerreißen
Doch es durchdringt mit seiner Kraft den Stein
Den du nicht zu brechen vermagst
Es hat die Zeit auf seiner Seite

Gelegentlich bin ich ein schlechter Vater
Es schult mich
Ich bleibe skeptisch
Mir selbst gegenüber

Ich trinke Guinness wieder
Es wäre mir lieber
Ohne seinen Versuch sich beliebt zu machen
Vertraut es nicht seinem Geschmack
Vertraut es nicht meinem Geschmack
Und du?

Dienstag, 25. September 2012

Der Schauer beim Onleiner über Karikaturen und vermeintliche Mohammeds

Es schauert über dem Onleiner: Diesmal geht es zunächst eigentlich nur um eine Frage: "Wenn seit Anbeginn des Islams die bildliche Darstellung des Propheten Mohammed verpönt und weitgehend vermieden wurde, wie will man ihn dann bildlich karikieren?"

Daraus entstehen natürlich andere Gedanken zur aktuellen Lage des wut-islamischen Narrischwerdens über gewisse Provokationen. Lest doch mehr beim Onleiner Schauer


Montag, 3. September 2012

Roter Runder Mond

Roter, runder Mond.
Die Dämonen scheinen ferner,
Der Herdort wirkt nun wärmer,
Mein Sprechen hat sich gelohnt,
Mit Flammenzunge
Die sich Zeit nimmt überzugreifen.

In deiner Wahrnehmung wartest du
Auf eine Wahrnehmung deiner Schwäche.
Ich gestehe deine Stärke vor der bezeugenden Ruh';
Und wisse, dass ich dich räche,
Wenn der Dämon deinen Glauben fälscht,
Unsterblich sind wir irgendwie.

Vielfach ist die Welt bedroht,
Kommt mir näher erneut, vielfach, durch die Liebe.
Im Mitleid allein erkennt man die eigene Not;
Gestern schützte ich die Richter, heute die Diebe.
Ich werde rächen, ich werde lieben,
In diesem oder im nächsten Leben.

Einen Herdort des Friedens will ich bereiten
Im Angesicht meiner, unserer, aller Feinde.
Die Dämonen können gern begleiten
Was uns bleibt von der Gemeinde.
Dazu schweigt die Angst.
Ob das gut ist oder schlecht?

Ich kenne meine Angst.
Ich darf meine Liebe kennenlernen,
Immer wieder.

Samstag, 1. September 2012

Krieg der (Anti)Korrupten - Kein Fortschritt


Die deutsche Kanzlerin zeigt sich genossenhaft, im Reich des europäischen Lohndumping-Wunders emporgestiegen, reicht sie den chinesischen Kapitalkommunisten die Hand zum gemeinsamen Ziel: Billiglohnherrscher aller Länder vereinigt euch. Deshalb soll es ihrer verhandelten Meinung nach auch keine Strafzölle auf Solarzellen und Ähnliches geben, die aus der neuen Kunststoff-Großmacht in die EU importiert werden.
Zugleich bei diesem freundlichen Besuch ausverhandelt, ein großer, kleiner Auftrag für einen deutschen Flugzeugherrsteller. Für diesen arbeitet die Kanzlerin nicht, das würde Korruption nahe legen; sie vermittelt nur in seinem Namen, das ist gut für die deutsche Wirtschaft und damit das Volk.

Teile dieses Volkes beklagen sich nun, die Schutzzölle gegen chinesische Billigproduktions-Horden müssten geplant bleiben, für Fairness sorgen. Im Namen dieser Fairness stagniert das Lohnniveau der Bundesrepublik seit über zehn Jahren, klebt wohl fest am Harz. Es wird auch nicht dagegen geklagt, wenn die oberste Volksvertreterin der Republik als Hausiererin der obersten Wirtschaft durch die Staaten reist – solange es nur die eigene in anderen ist. Dann darf es auch – mit oder oder Fairness – deutsche Militär-U-Boote für die im Export/Import-Überschuss zwischen beiden Ländern pleite gegangenen Griechen geben, als Bedingung für den Rettungsbeschluss durch die europäische Exportkaiserin.

Ungerechtigkeit gegen sich klagt man an, die Gerechtigkeit für andere bedeuten kann; denn man findet keine wahre Gerechtigkeit, es ist jene, die Mensch teilt. Antikorruptionsmaßnahmen und Rechtsstaatlichkeiten werden nun als Waffen gebraucht, um den Krieg gegeneinander weiterzuführen, den Streit der Infantilen, die nicht weiter blicken können, als bis zur Mauer ihrer existenziellen Angst, bis zu ihrem egoistischen Scheinvorteil, von dem sie sich nur Unruhe und Bauchweh holen; und in dem ganzen Geplänkel sie sich für so clever halten – sie haben gelernt, um drei Ecken zu bescheißen und wurden dabei überheblich.

Es ist seltsam, wie viele Menschen sich religiös wähnen und glauben an Moral – gerade in der Politik. Doch wer kümmert sich schon um die eigene Seele? Wie oft wollen sie den Jedermann noch sehen, mit leeren Gesichtern, wie es scheint? Moral gibt es nicht per Gesetz und nicht auf dem Papier.


Der wertlose Mensch kümmert sich nicht um sein Handeln am gesamten Leben, der Wert seines eigenen Lebens genügt ihm – darum entgeht ihm des Lebens Reichtum. Der wertvolle Mensch wertet sein eigenes Leben nicht, nur sein Handeln am gesamten Leben – deshalb ist sein Leben voller Wert.
Die Wertlosen erkennen ihr eigenes Genügen, vermeintlich stark darin, blind für Weiteres, deshalb brauchen sie die Dienste der Anderen in großer Zahl – sie finden sich nicht genug, um selbst zu sein. Die Wertvollen erkennen ihr eigenes Ungenügen, vermeintlich schwach darin, hellwach für Weiteres, deshalb reichen sie den Anderen die Hände zur gemeinsamen Arbeit – darin finden sie sich genug, um selbst zu sein.

Tao vielleicht. Natürlich denke ich auch an Jesus. An die Humanist_innen. Jeder Mensch ist wertvoll; dem Spiegel, der dies erkennen lässt, fehlt das Glas. Der Schatten ist das Kind des Lichts, ohne dieses wie jenes erkennt man nichts.