Mittwoch, 6. Juni 2012

Kommentar


In diesem Jahre der Herrschaftlichkeit,
Und das Maul bleibt geschlossen,
Das Grinsen steht breit,
Und die Zeit ist in harte Knochen gegossen,
2012 sei es wieder einmal so weit,
Mit Geilheit im Westmenschen daran:
Ein neuer Weltenuntergang
(Und alle müssen mitmachen).

Ich hab meine Liebesnot,
Sinneszweifel in alledem;
Und die Politik erscheint wie untot,
Als tausendgesichtiger Golem,
Starr bewegt – irgendwie – und ohne Geist,
Dessen fremdes Reden,
Nicht auf Erden,
Allein durch menschenleere Lüfte reist.

Und ich hab meine Lebensnot,
Während mir der Gletscher schmilzt.
Man spielt trunken nur um fremdes Brot,
Die fremde Haut wird automatisiert gefilzt;
Und Automatismen durchsetzten alles Denken.
Ich kann’s nicht ändern,
Ich kann’s dir schenken,
Lass mich in Ruhe durch deine Ruinen schlendern.

Und meine Tochter rebelliert,
Macht mich stolz, brennt mir die Nerven nieder.
Ich gewinne, was sich darin verliert.
Kind! Für dich zerreiße ich das rosa Mieder,
Das die ganze Menschenwelt dir schnürt,
Schnüren will,
Im eigenen, stupiden Overkill,
Weil sie sich selbst nicht mehr richtig spürt.

In all der bautätigen Anstrengung
Finden sich des Vergehens Spuren in meinem Gesicht,
Der stumme Tod in meiner Aussicht,
Er grüßt mich im Herzen und ohne Regung;
Sein Unatem stell vor mir den Takt,
Mein Senken, mein Heben,
Einfach, vielfach, verhüllt und nackt,
Für den Tanz durchs tätige Leben.

Das Gegenteil zu erkennen,
In allen Nöten und Taten,
Das Eigenteil teilbar zu nennen,
Zu handeln und abzuwarten,
Wie's Maß es empfiehlt,
Das Ist der Weg, den ich erhielt.
Danke!
Doch auch meine unvernünftige Leidenschaft,
Hat sich in der Wärme des Feuers wieder aufgerafft.
Danke auch dafür.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreib dich aus