Donnerstag, 1. März 2012

Was Clinton & Co für syrische Demokratiebewegte übrig haben...

...Zynismus über den Leichen

Reicht die Länge eines Atemzuges, um den Bogen zu spannen? In ihrer Verzweiflung sind die Protestierenden und Rebellierenden Syriens auf die Hilfe von Hamas und angeblich Al Kaida angewiesen. Es ist eine Notlösung, denn die so genannte Staatengemeinschaft wollte bisher genauso wenig helfen, wie die arabische/syrische Demokratiebewegung ursprünglich etwas mit islamistischen ExtremistInnen und Mafiosis zu tun haben wollte.

Die zivilisiert handlungsunfähige Staatenlobby hatte offizielle Sorge, einen Konflikt in der Region zu schüren. Ja, nein, sehr witzig, aber nicht! Sie hatte tatsächliche Furcht einen Konflikt mit Russland und China zu riskieren.

Die großen Tyranneien geben sich gegenseitig Deckung; und mit dem syrischen Diktator-Kollegen haben sie auch noch Geschäfte am Laufen – oder am Start. Unternehmen aus demokratischen Ländern könnten ebenfalls verlieren, wenn die Diktatur unterbrochen würde.

Frau Clinton und das fehlende Gespür für ihren Job:

Nun dachte Hillary Clinton (worst Außenministerin ever?) nicht nur zynisch, sondern klang in der Tonaufnahme auch entsprechend: Man könne die syrischen Rebellen natürlich nicht bewaffnen. So weit, so gut. Denn sollte man (dadurch) etwa Al Kaida, etwa die Hamas bewaffnen? – fragt die Marie Antoinette im Hosenanzug. So weit, so zynisch.

Man muss sich ihren Tonfall dabei anhören (Meine Quelle war das Ö1-Mittagsjournal, vom 28.2.2012)! Ein Fall von unmenschlicher Gespürlosigkeit! Diese Person ist hoch gebildet und wundert sich vermutlich dennoch, nicht weniger als ihre elitären KollegInnen, wie gerade Menschen in jener Nahost-Region die USA hassen können. Oder wundern sich diese maßgeschneiderten Hornochsen gar nicht?

All jene SyrerInnen, die Freiheit und Demokratie für sich fordern, dafür auch auf die Straße gehen und sterben, wurden im Stich gelassen – aus machtpolitischem und geschäftlichem Kalkül. Nicht zum ersten Mal – planetenweit, geschichtsinnig – wenden sich die Verlassenen daher an Verbrecherorganisationen, als einzigen Ausweg; fangen womöglich selbst an, verbrecherische Mittel anzuwenden.

Weltweites WTF!!!???

Die westlich-zivilisierten, modernen Demokratien hatten es in dieser Region von Anfang an verkackt – und machen damit naserümpfend weiter. In Syrien konzentrieren sich zurzeit die Symptome der schwerkranken Weltpolitik. Dort werden die Protestierenden für Freiheit, Würde und Gerechtigkeit mehrfach vergewaltigt; werden von der Menschenwelt verslassen und überlassen dem eigenen Regime, das sie abschlachtet; werden von Verbrechernetzwerken genötigt, in Geiselhaft und Zinsknechtschaft; werden von der US-amerikanischen Außenministerin spöttisch pädagogisiert: Lasst ihr euch von Bösewichten helfen, weil wir euch nicht helfen wollten, dann helfen wir euch eben nicht; dann müsst ihr halt verrecken! Vielleicht würden wir euch beistehen, irgendwann, wenn ihr die einzige Unterstützung, die euch zukommt, ablehnt und euch den Mordkommandos Assads ausliefert. Riskiert den letzten Schutz für eure Familien, dann könnten wir eventuell eine Resolution für irgendeinen Boykott unterzeichnen, irgendwann jedenfalls. Schönes Bluten derweil noch!

Die Gerechtigkeitsliebenden aller Länder sollten sich unter einer neuen Flagge vereinen; und übrigens auch Nachrichtenorganisationen abschaffen, die sich zivilgesellschaftlich und demokratisch betrachten, aber zugleich Killereinheiten als „Sicherheitskräfte“ bezeichnen oder gefälschte, pseudodemokratische Legitimitätsshows (mit nur einem Kandidaten) „Wahlen“ nennen.

Schnitt!


Zugleich regen sich die KalabrierInnen darüber auf, dass ein großer Konzern ausnahmsweise einmal etwas richtig macht und keine moderne Sklavenhaltung, im italienischen „Rechtsstaat“, unter OrangenentsafterInnen mehr unterstützt. Ein Erfolg der freien Marktwirtschaft, die sich vielleicht nicht jedes Image leisten kann. Obwohl ich sicher bin, dass die meisten KonsumentInnen selbst dann weiterhin
Fanta spülen würden, wenn es von zwangsarbeitenden Kleinkindern aus den Magensäften von Hundebabys hergestellt wäre, so lange nicht zu viele Infonetzwerke darüber berichten würden, es sich im Gehirn also auch unter ‚Gerüchte’ ablegen ließe. Das funktioniert schließlich auch beinahe genauso bei Turnschuhen.

Apple hat auch kein Problem mit Ausbeutungsproduktionen in kommunistischen Kapitaltyranneien. Und wo ließ IKEA früher produzieren? Jawohl: Im bösen Osten, hinter der Berliner Mauer, hinter dem Eisernen Vorhang! Der Feind der freien Marktwirtschaft als ihr liebster Produzent! Damit hat sie profitiert, darin hat sie leider wieder versagt.

Es kommt also doch auch auf die Eigenverantwortung Einzelner (Unternehmen oder Personen) an. Coca Cola kann man ausnahmsweise einmal danken. Gerechterweise müsste man jetzt einen ihrer Softdrinks ordern, anstatt Eine zu rauchen. Die Tabakindustrie ist nämlich auch ein Arschloch.

Zum Glück bin ich Demokrat und nicht genötigt Respekt vor TyrannInnen und Tyranneien zu bezeigen. Aber was sind eigentlich Clinton & Co? Außer leidenschaftliche RednerInnen für mögliche Sanktionen, gegen alles und jeden, nachdem sie es sich mit allem und jeden bereits verscherzten? Die Armen! Und von wem werden die Profiteure der Waffenindustrie eigentlich gewählt?

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Interessante Quellen-Quelle:
http://topics.nytimes.com/top/news/international/countriesandterritories/syria/index.html


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