Donnerstag, 29. Dezember 2011

Magie

Im Angesicht des Neugeborenen erfüllt das Mensch sich Träumerei,
Die duften, nach einem Garten im eigenen Reich vergessner Kindheit.
Schwäche und Stärke, Macht und Ohnmacht sind hier einerlei;
Das Kind lebt auf und königliche Tore öffnen sich weit.

Vor dem schutzbedürftigsten Wesen verneigt sich die Herrschaft der Welt,
Wenn Liebe ihr Lehn bestimmt und gebietet, was es zu erbeten gilt.
Darum hat es Schutz. Wie’s sich mit schwächster Hand an deiner hält,
Mit größter Kraft darin, die der Flüsse Betten füllt;
Die Flut und Ebbe herstellt,
Zu denen sich die Bahn der Gestirne gesellt,
Wenn es mit dem Lauf unserer Tage und Nächte spielt.

Es ängstigt den Freund die ungewisse Erwartung des anderen;
Ob er ihrer genüge? – Wie lange man sich auch schon kenne.
Es fürchtet sich das Nichts vor seiner Entdeckung, dem Verstehen,
Und das Beinah vor der Trefflichkeit, die man auch gerne anders nenne.

Was gute Narren und Helden ihrer Zeit kühn und jung erschaffen,
Ist zukünftiger Jugend Gedicht und Schwärmerei.
Der Ahnen Engel und Dämonen, die sie sich betrafen,
Gehen erneut, in verwandelten Gestalten, an den Alten und Jungen vorbei.

Alles ist Magie.

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