Freitag, 18. November 2011

Fallender Straßenschimmer

Folgende Straßen fallen ab von mir,
Noch höre ich die Trümmer hallen.
Ich reime auf ungetrunkenes Bier,
Muss niemanden gefallen.
Es herrscht großes Zerfallen.

Warten auf Elisabeth, die mich damit überraschte. In weichem Sessel, bei sanftem Schein über dunklen Vertäfelungen, Flächen voll von lichtverspieltem Glas, einer Kerze im Fenster, dahinter die freie Gasse am Kirchengemäuer, bei dürren Bäumen und schlanken Laternen – ich sitze umhüllt. Ich bin zerstreut. Mein Kriegerwesen hält sich an den Teilen, die Teile halten in ihm, an mir.
Ich lehne mich zurück, an die samtene Polsterung, in die Vergangenheit, die junge, frische. Habe Sorge, auch um die älteren Gesichter, die ich mir einvernehmlich fern gehalten habe.
Die Sorge ist, was mir bleibt. Tatenlos ist sie unerträglich.
Ich lehne mich zurück und erreiche nicht mehr die Tastatur. Nach vorne muss ich, ins weiße Scheinen des stromsparmodifizierten Schreibcomputers, der schwarz sich verschluckt im Tisch.
Ich muss nach vorne, mit dem Kopf ins Fenster, wo die Straße auf mich blickt. Kann nicht sesshaftenbleiben. Das Schreiben muss fliegen, nach vorne gelehnt, durch die Zerstreuung, im Atemwind des Kriegerwesens und dem brüderlichen Wind im Gesicht. Es ist ein einsamer Genuss, der mich verzerrt.

So scheint es/
Mit schmeichelnder Lauheit/
Im Übrigen droht Folgendes/
Der kriegerischen Wachsamkeit.
Es wird Zeit.


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