Sonntag, 24. Juli 2011

Im Facebook

Die Emotionen gehen hoch,
Die Gefühle gehen nieder.
Ent-täuscht von der Sicherheit,
Kehren einfache Wahrheiten wieder.

Einfach aber ist kein Mensch,
Kein Feind;
Der behauptet's aber,
Und seine Feinde wieder vereint.

Wir, nicht ihr!
Ich, nicht du!
So sehr man Leiden teilet,
Teilt uns auch das Gemein (Fremde) im Nu.

Freitag, 22. Juli 2011

Donnerstag, 21. Juli 2011

Strauss-Kahns geopfertes Umfeld

Im Hintergrund der aktuellen Affären ("Griechenland", News Of The World) schwimmen neue Einzelheiten, über Dominique Strauss-Kahns politisierendes Sexleben, an die Oberfläche des trügerischen Sumpfes, den wir Medienlandschaft heißen.

Offenbar hatte Anne Mansouret, die Mama von Tristane Banon, die ihrer Tochter einst riet, den Mund zu halten, als DSK (nicht der "Deutsche Sportfahrer Kreis") sie angeblich zu vergewaltigen versuchte, selbst ein Verhältnis mit dem Parteifreund und Genossen. Es sei „einvernehmlich, aber durchaus brutal“ gewesen (Ich habe meine Informationen aus der Presse/ 20.7.2011).

Da weiß ich nicht mehr, ob all das nur ein mieses Bild auf DSK wirft. Eine junge Frau wird, vom beinahe schon greisen und bladen Spitzenpolitiker „überfallen“ – was sich vielleicht noch mit psychologischer Schockstarre erklären lässt. Eine andere kommt erst bei der Veröffentlichung ihres Buches, im selben Zeitraum, darauf, dass er es bei ihr auch schon versucht hatte. Während ihre „sozialistische“ Mutter sie damals nur davor schützen wollte, sich öffentlich mit ihrem mächtigen Kollegen anzulegen, vielleicht auch, weil sie seinen „brutalen“ Sex, zu jener Zeit, so sehr genoss (wenn man selbigen als „einvernehmlich“ bezeichnet, klingt das jedenfalls nach sehr viel Spaß).

Welch feministischer Graus im Gesamtbild von Politik, Macht und dem, was sonst noch sexy machen soll. Unlängst schrieb Bascha Mika über „Die Feigheit der Frauen“. Ich konnte in dieses Buch nur vorübergehend hineinlesen, weil das furchtbare Sammelsurium aus rhetorischen Fragen mir den Lese- und Lebenswillen entzog. Aber ähnliche oder auch dieselben Fragen, kommen mir natürlich auch in den Sinn, es sei denn, ich lasse ab von der Naivität und gehe davon aus, dass der ganze Sex um Strauss-Kahn auf machtstrategischer Kalkulation beruht.
Es ist ein Machtspiel, das die Causa (vor allem aus sozialistischer Sicht) nicht weniger widerwärtig macht. Es verteilt die Widerwärtigkeit nur auf mehrere Beteiligte. Scheint jedenfalls, als ob wir auch beim Feminismus nicht darauf warten dürfen, dass er von „oben“ kommt.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Viel

Ich bin vielgeteilt;
Fürchte mich
Vor der Unvollkommenheit,
In der Zerstreuung.

Im Zusammensatz,
Den ich springe,
Mal ungewollt,
Mal so willig;
Wieder unter Druck,
Nachgebend,
Überwindend,
Dann frei,
Am Anfang wieder
Landend,
Finde ich mich wieder,
Mit allen meinen Teilen.

Meine Teile macht die Zerstreuung,
Die Vielfalt meines Seins.
Aus der Weite der Verstreuung,
Wird meine innere Weite wieder eins.

Freitag, 8. Juli 2011

Atmen

Ich sitz am Rand,
Am warmen Puls des Gelächters.
Sehe dort verschiedene Trinker.
Die Knoten im Band
Der Geselligkeit,
Zu jeder Zeit,
Binden sich
An Typen wie mich.

Ich möchte schneiden.

Alles ist ein Brei,
Alles ist zu laut!
Sie tragen sich die Quellen herbei,
Die sich kaum einer zu graben traut,
Aber jeder muss –
Nicht nur selbst
Sondern auch verlassen –
Und es gibt keinen Schluss
Der Schlüsse.

Alles kann ich fühlen, hernach.

Und alles Menschliche ist mir vertraut;
Bin voll wie eine/irgendeine Haubitze,
In der man Gebeine und Blumen verstaut,
Gefüllt bis unter die ungekannte Spitze.

Männer, die glauben,
Frauen, die glauben,
Ihre Liebe bestehe in Muskeln,
Ihre Liebe bestehe in Brüsten,
Und die Glaubenskrise,
Wie eine leichte Brise,
Die Kühlung bringt,
Aber keinen Sturm,
In dich dringt,
Als des Anderen Wurm.

Was taugen meine Lungen?

Mitleid
Bei junger Amsel Schrei,
Ich komm nicht weit,
Sie fällt im Garten frei,
Wo sie wohl die Katze holt,
Und der Nachbar seinen Spaten,
Ich kann es nur erraten,
Während sich das Mitleid wiederholt –
Und nichts sonst,
Und sonst alles.

Ich will gehen und enden,
In deinen Armen, für eine Weile.