Samstag, 11. Dezember 2010

Klimagipfel 2010: Erfolg a la Cancun

Dass die internationalen Verhandlungen über den Klimaschutz, in Cancun, Mexiko, tatsächlich kein Erfolg wurde, wundert vermutlich niemanden. Was mich aber sehr wohl erstaunt und anwidert, sind die Blumenmädchen in Politik und Expertise, die der Konferenz Rosen streuen. Freilich applaudieren sich, die Teilnehmer/innen dieses „Klimagipfels“, an dessen Ende selbst. Wer mit „null Erwartungen“ in solche Verhandlungen geht, kann natürlich von einem Erfolg sprechen, wenn er irgendwas unterzeichnet.

Was unterzeichnete man? Nichts. Die Zusagen, dass man die Notwendigkeit gewisser Maßnahmen zu Kenntnis nimmt und darüber noch einmal verhandeln wird, obwohl man im Detail noch nicht weiß, wie man es umsetzten wird und wer wie viel beizutragen hat. Cancun scheiterte – und zwar schon damals in Kyoto. Experte Prof. Stefan Schleicher, der heute auf Ö1 zum Thema sprach (was sich dort und da online nachhören lässt), ist zwar durch die Ergebnisse ermutigt und sieht ein neues vertragliches Gebäude für weitere Abkommen, aber ich schätze, das nennt man Diplomatie – und was Diplomatie ist, hat die Causa um WikiLeaks vor Kurzem gezeigt: Die Unterminierung der Wahrheit.

Schleicher hielt bereits „Kyoto“ für hoffnungsvoll und er hat Recht, wenn er mit den Augen auf dem Papier bleibt. Aber was ein Diplomat den Verlust von gemeinsames Konsens nennt, ist die Wahrheit, dass der größte Treibgas-Produzent China, sich nie wirklich an „Kyoto“ hielt, obwohl es den Wisch unterzeichnete und dass die mittlerweile zweitgrößten Verschmutzter USA, Kyoto überhaupt nicht ratifizierten – und seit Kyoto, wurde auf jedem weiteren „Klimagipfel“ nichts weiter gebracht.

Natürlich könnte man einwerfen, als Ergebnisse seien jedenfalls zu werten, dass das Thema Klimaschutz, durch solche Gipfel, internationale Aufmerksamkeit bekäme. Aber dieses Argument zählt nur für Politiker/innen, denn der Rest von uns Erdenbürger/innen, informiert sich regelmäßig, über die Medien und das Internet, zu diesem Thema. Wenn Wissenschaftler/innen seit Jahrzehnten vor den Auswirkungen u.a. der industriellen CO2-Emissionen warnen, braucht man nicht erst einen internationalen Klimagipfel, für die Außenminister/innen dieser Welt, zu organisieren, um das Thema nicht ernst genug zu nehmen.

Ein Ergebnis wäre, wenn die Verantwortlichen dort oben, endlich effektive Maßnahmen setzten, den Kindergarten beenden würden, in dem der eine sich nicht einschränken wird, so lange der andere damit nicht beginnt. Ein Ergebnis im Sinne der Sache, beruht nicht nur auf ein paar unterzeichneten Papieren, auf denen Zusagen zu Maßnahmen stehen, deren konkrete Umsetzung aber ausgespart bleibt; und selbst wenn es konkrete Maßnahmen geben würde, so gibt es niemanden der einen Vertragsbruch bestrafen könnte. Aber Regeln, die nicht exekutiert werden, sind keine Regeln. Das einzige Ergebnis, dass zählen darf, ist eine faktische Reduktion der Treibhaus-Emissionen weltweit – völlig egal, wie sehr sich die internationale Politik selbst beweihräuchert (vermutlich mit ihren Kyoto-definierten CO2-Überschüssen).

Erst wenn die Emissionen tatsächlich zurückgehen und die Wissenschaft daraufhin einen positiven Effekt für das globale Klimasystem feststellen kann, darf man von einem Erfolg sprechen; alles andere gehört der jämmerlichen Vorstellungswelt der Bürokraten-Diplomatie an und hat für uns echte Menschen, keinen Wert – so wie dieser Gipfel in Cancun. Ein weiterer Spesenmoloch für die jeweiligen Steuerzahler/innen. Die einzigen, die auf dieser Konferenz etwas leisteten, waren die Dolmetscher/innen und das Reinigungs- und Cateringpersonal – vielleicht sollten die den nächsten Gipfel leiten. Letztlich zeigte er, dass eine positive Veränderung, wieder einmal nicht von den gewählten oder diktatorischen Vertreter/innen der Völker ausgehen kann, sondern nur von unten, von den Völkern selbst. Die Herrscher/innen und Regent/innen aller politischen Systeme versagen, es wird Zeit, dass sich nicht nur die Arbeiter/innen, aller Herren- und Damenländer, vereinen, sondern die Menschheit, unter einer korruptionsfreien Vertretung. Letztlich wird nur Korruptionsfreiheit zu weitgehender Emissionsfreiheit führen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreib dich aus