Dienstag, 30. November 2010

Kitschiges Ende - Mir recht

Schöne Frauen, die Bücher lesen,
Im Licht des elektrisierten Gases,
Über den Köpfen, dieses Wesen –
Mein Wesen, dessen Maßes.

Frauen, die auf Zehenspitzen gehen,
Durch diese Straßen des Modischen,
Des Beinkleides beraubt, zu sehen,
In Zerrspiegelwelten des Erotischen.

Online bin ich eine grausame Frau,
Ich erschlage Reklame, schweigend.
Was sie erleuchten, sehen sie genau:
Weiblich, zum Unstatistischen neigend.

Bücher, Gaslicht, Modestraße –
Ich suche ihre Augenpaare,
Zu fliehen jenem einen Maße,
In schöne Augen, dieses Wahre.

Montag, 29. November 2010

Etwas vom Winter

Winter tropft von den Dächern, vom Stöben versteckt, rumort über den Toiletten, neben der Bar. Zeit sich zu verkriechen, einzurollen, ins Sinnen und Träumen, über das was war; über das, was immer noch da draußen wartet, von noch unberührtem Schnee bedeckt.

Die Zeit schläft mit mir, im sehr stillen Erregen, liegt mit mir und nichts ist verloren; draußen ist alles regungslos, festgefroren, um irgendwann wieder aufzutauen, bedingungslos, mich zu bewegen.

Ich hatte nichts versäumt. Die Mädels am Nachbartisch tragen dieselben Frisuren, den alten Sicherheitsgurt, hören dieselbe Musik, mit Inbrunst, wie jene, in den Jahren um meine Geburt. Das Leben, gewacht oder geträumt, besteht aus Kreisen, darin seine Kunst. Und Gianna Nannini bekam, nach all dem Wehen, ihr erstes Kind, als ich längst tausendfach, wie die Schneeflocken im Wind, im Tinnitus des Zweifelns, all meiner Anfänge Ende, vernahm.

So vieles ist nicht zu spät. Harren, Sinnen, Schlafen, Träumen, in winterlichen Verstecken, wie Atemholen und gedeihen, ehe man es weiß.

Sonntag, 28. November 2010

Zur Zeit der Verklärung

Ironische Welt: Die Abfallprodukte der kurzen Epoche der Aufklärung, die wir, nicht im Einzelnen, aber in der Masse, hinter uns zu lassen scheinen, sind Techniken der Verklärung, durch die sich die heutige, so genannte Medienlandschaft größtenteils formt; so wie der Sophismus, in seiner und nach einiger Zeit, jene Redekünstler hervorbringen sollte, gegen die Sokrates seine Dialoge – allen voran im ‚Gorgias’ – führte. Allen voran ist auch die Werbung, wenn es um die Nützung jener verklärenden Techniken geht und Politiker/innen greifen auf die Techniken aus Marketing und Werbebranche zurück.

Unser neuer Epochenabschnitt scheint einer erneuten Epoche der Verklärung anzugehören, wie lange Epoche oder ihr Abschnitt auch andauernd werden, die Masse der Medien hilft dabei, die Massenmedien insbesondere. Vor den Türen unserer Wohnhäuser türmt sich buntes, bedrucktes Papier, das ein geringer Prozentteil der Adressaten zu einem geringen Prozentteil liest. Aber die Firmen, die uns auf diese Weise, im Namen der Reklame, stetig mit Altpapier beliefern – mit nicht-recyceltem, gefärbtem Hochglanzpapier – müssen keine Gebühren dafür bezahlen. Es würde aber auch nichts nützen. Man kann so viele CO2-Emissionsgebühren einfordern, wie man will, dem CO2 ist das Geld egal; irgendjemand kassiert, ein anderer reduziert, aber die Luft ist dennoch raus, aus dem Klimaschutz. Wie kommen intelligente Menschen auf die Idee, dass es genüge, den (künstlichen) Klimawandel zu besteuern, um die, durch dessen Folgeschäden notwendigen Reparaturen, vielleicht finanzieren zu können?

Genügen würde es, die Emitter des (künstlichen) Klimawandels abzustellen. Ein einmal zerstörtes Klimasystem oder ein anderes natürliches System, das wir zerstören, wiewohl unsere Existenz von manchen dieser Systeme abhängt, lässt sich nur in wenigen Fällen durch Geld retten – selten aber wirklich retten; meist bleibt lediglich der teure und aufwendige Versuch, es zu rekonstruieren oder adäquat zu ersetzten. Die Wissenschaftler/innen erzählen uns das seit Jahrzehnten, aber auf dem Weg, von der Veröffentlichung wissenschaftlicher Erkenntnisse bis zur Veröffentlichung in den Massenmedien, geht meist wichtiger Inhalt verloren. Deshalb können Demagogen wie T. Sarrazin auch auf Begriffsreste, der oft falsch verstandenen Genetik, zurückgreifen, ohne dass dies die Verkaufszahlen seines seltsamen Buches einschränken würde. Viele Bürger/innen – oder wenigstens ihre Medienmacher – glauben, dass sich mit fragmentarischer Laien-Genetik, beinahe der ganze Mensch erklären lässt. Damit zeigen gewisse Massen des Volkes oder der Medien, dass sie kein höheres intellektuelles Niveau und keine höhere Bildung – im Tiefensinn – besitzen, als die kriegsversehrte Masse, der europäischen Zwischenweltkriegszeit des letzten Jahrhunderts.

Jene Idee, man könne sich von den Folgen eines sich drastisch verändernden, globalen Klimasystems mit Geld freikaufen, muss einem unglaublichen Wahnsinn entspringen, den die Menschheit, in den letzten hundert Jahren schon öfter bewies. Man kann sich auch keinen zweiten Planeten kaufen, um diesen dann zu besiedeln, wenn der erste unbewohnbar werden würde. Der Wahnsinn scheint mit den Dynamiken der Verklärung zusammen zu hängen.
Man wüsste dies und jenes besser, aber an Diesem und Jenem hängen bereits duzende bis tausende Argumente und Scheinargumente, duzender bis tausender Interessensgruppen, mit duzenden bis tausenden Medienelementen, mit duzenden Begriffen und Definitionen für Dieses und Jenes, sodass man über Dieses und Jenes wissen kann, was man will – es hilft nichts. Unsere Welt ist so komplex, dass wir die einfachsten ihrer Dinge nicht mehr zustande bringen oder begreifen können, ohne dass eine andere Meinung unser Weltbild zweifelhaft werden lässt. Ignoranz ist da auch keine Abhilfe, denn wenn wir uns ihr zuwenden, ist die Welt mit einem Male wieder so einfach, dass ihre Komplexität uns völlig entgeht. Je nach dem, es gibt immer gute Ausreden aufzugeben und wie auch immer die Welt tatsächlich sein mag, sie ist auf alle Fälle voller Binsenweisen.
(Merke: Mit der Behauptung, ein Problem sei zu kompliziert, um eine einfache Lösung dafür finden zu können, legt den Verdacht nahe, dass es auch zu kompliziert sei, um festzustellen, ob eine einfache Lösung möglich wäre oder nicht. Man kann also, gerade bei einem besonders komplexen Thema, schwer einwandfrei aussagen, dass es keine einfache Lösung gebe.)

Aber neben jenen Dynamiken, denen ich offenbar selbst nicht ganz folgen kann, scheint es sich mit unserer Welt ganz gegensätzlich zu verhalten, als uns ihre Spiegelbilder der Fantasie, in Sagen, Märchen, Büchern und Filmen aufzeigen wollen: In den Zeiten des Niederganges tauchen keine Helden zur Rettung auf, sondern die Nutznießer der Zerstörung, die Scharlatane und Aufwiegler in eigener Sache, kriechen aus den Löchern ihrer Irrungen.
In den niedergehenden USA fürchtet man sich immer noch vor der Spukgestalt des Sozialismus, ohne zu wissen, was das eigentlich sei. Aber es zeigt sich auch in Europa, dass nicht sehr viele Kommunismus, Sozialdemokratie, Stalinismus und Marxismus von einander zu unterscheiden vermögen – nicht einmal jene mit Vermögen? Wohl kaum: Man muss offenbar zwischen angelernter und vorsätzlicher Blödheit unterscheiden. Zwischen den vorsätzlichen Verklärer/innen und jenen an den Marionettenschnüren ihres Einflusses. Retten, was noch zu retten ist und zwar für uns – das ist das Motto. Dass in dieser Panik niemand auf die Idee kommt, für einen Augenblick den Strom abzuschalten, ehe man sich an seinen Kreisläufe operiert, bestätigt mir eine lang gehegte Ahnung: Die Eliten wissen auch nicht, was sie tun.

So kommen wir beispielsweise dazu, dass wir auf den Fortschritt der westlichen Demokratien verweisen, obwohl er uns in seinem Zuge zugleich abhanden kam. Wir kritisieren die Kolchosen in der ehemaligen Sowjetunion und ihre Ableger im kulturrevoltierenden China, die so vielen Millionen Menschen den Hungertod brachten; aber wir bauen im Namen von Weltbank, Weltmarkt und dem weltweiten Schuldenerlass für die ehemaligen Entwicklungs- und nunmehrigen Zinsknechtschaftsländer, riesige Monokulturen in Afrika. Wir nennen diese nicht Kolchosen, aber auch sie zerstören Arbeit, Ernährungsgrundlagen für die Bevölkerung und deren ökologische Umwelt. Großartige Marktwirtschaft – zumindest von ‚groß’ und ‚artifiziell’ abgeleitet.

Man normierte die Funktionalität der Supermärkte, aber in diesen Tagen, braucht man für seinen Einkauf nirgendwo länger, als im Supermarkt – vor allem im Einkaufscenter. Eine Bar beispielsweise ist meist ausreichend sauber, auch wenn nicht zeitgleich mit dem Kundenstrom geputzt wird, obwohl Bars ein weit altmodischeres Konzept sind, als Supermärkte. Die durch Immigrant/innen – aus angeblich rückständigeren Gebieten des Planeten – revitalisierten „Kreisler“ und Kleinläden, beweisen jedenfalls wieder gefundene Funktionalität. Während persönliche Betreuung in Supermärkte dem Mangel an Zeit und Ahnung erliegt, weiß man beim türkischstämmigen Kreisler meist, was man verkauft. Da gäbe es also einiges zu überdenken, denn ohne das, findet auch der natürliche Kreislauf von Werden und Vergehen, innerhalb von Kultur, Gesellschaft und Zivilisation nicht unbedingt den richtigen Weg (um nicht „rechten“ zu schreiben).

Man muss nicht alles dem Zufall überlassen. Aber sollte nichts der Verklärung hinterlassen. Da gibt es eine neue Familienstaatssekretärin in Österreich, die dieselben leeren Sprechblasen in eines ihrer ersten Interviews bläst, wie andere Politiker/innen vor, unter, über ihr. Der abgeglichene, angepasste Gedankenvorsatz der Partei - Widersprüche inklusive - bald kindisch eingeschnappt in die lächerliche Opferrolle geschlüpft, mit Absicht, um der Frage nach dem Warum zu entgehen; vermeintlich taktisch clever, aber in Wahrheit entlarvend: Durch den Nebel heißer Luft scheint doch, sie ist, was sie nun auszusprechen vermeiden will, obwohl sie es mit verordnetem Stolz trägt, weil werbewirksam.

Aber Sprechblasen sind außerhalb des Comics saloonfähig geworden, selbst in den Saloons der Paläste. Die Politik läuft auf Marketing, die Ersatzdroge ist der Schwachsinn und selbst die Märkte, an denen Glück und Wehe ganzer Staaten hängen, leben vom Glauben. Die Informationen werden mehr, das Wissen zerstreut, das Denken hetzt hinterher und die Aufklärung hängt wie eine Energiesparlampe über dem Dunkel ihres eigenen Schattens, den sie weit und breit vor sich hinwarf. In ihm gediehen und gedeihen noch, die Verklärer/innen unserer Zeit.

Samstag, 27. November 2010

White Tower Black Room Again

Trapped in the White Tower again, in the Black Room.
This time I got the key to both sides of my doom.
I could leave when ever I want, silent or loud,
But my heart is distracted by every little thought.

Bob Dylan is with me in the melancholia of mine,
I don’t understand everything he sings this time.
But he seems to understand it all I’ am assuming,
I figured out he must know about my rooming.

One hole day I held on the mirror of my PC-screen,
To feel the tracks of some familiar unreal scene.
One day seems like the eternity so roomy and vast,
When you’re sitting lonely in the deep of your past.

Sonntag, 21. November 2010

Wordshells In The Dark I

My name it is Sam Hall in all its notoriety, heroic or infamous;
The more they dislike it – more often they change the truths.

The man didn’t like his beer or what he watches in its mirror,
By a look deeper as its froth perhaps, but he drinks it anyway.
Maybe the pain gets eased or it gains guilt and doubts much more,
He may know the truth right now and why he can not longer stay.

Justice is not blind, the nobly, she is just sleeping.
And the guilty and the doubtful ones,
Are suddenly crying and sadly weeping;
I’ am waiting for their rebellious daughters and sons.

I’ am going to be thirty but my love went much older;
While I run out of time my life and I are getting bolder.

Dienstag, 16. November 2010

Alles über Politik (der absolute Senf)

Zu lange nicht im Politischen zu stochern, um seinen Senf zu allem Auffindbaren beizumengen, ist, wie zu lange auf Masturbation zu verzichten – nämlich nicht gesund. Es ist auch völlig egal, ob sich jemand daran beteiligt oder dafür interessiert; es muss getan werden.

Zur Erregung kann dieser Tage zwar vieles führen, in meinem Älterwerden nützt sich allerdings meine Empfindsamkeit zunehmend ab, gegenüber jeglicher Eckelhaftigkeit, Grausamkeit und Dummheit, die den Akteuren der politischen Szene zu zuschreiben ist; was glücklicherweise nicht mit dem Masturbationsbereich zu vergleichen ist.
Die Politik hat mit Sex zwar gewisse Funktionsweisen gemeinsam, stellt in der Praxis aber trotzdem dessen Gegen-System dar, sprich: Das Gegenteil von Sex ist Politik. Was ist mit Koalitionen, werden da einige vielleicht fragen, ist das nicht wie mit einer Ehe? Nein. Eine Ehe beginnt meist mit Verliebtheit und endet meist, weil man sich gegenseitig nicht mehr erträgt. Eine Koalition beginnt meist mit gegenseitigem Hass und endet lange nicht, obwohl man sich gegenseitig nicht erträgt.

Diplomatie ist zwar, durch seine Vorgehensweise, mit Flirts aller Arten vergleichbar, in der Praxis versucht der Diplomat aber alles, seinen bevorzugten Partner aus seinem Einflussbereich heraus zu halten und trotzdem Vorteile durch ihn zu erzielen. Beim sexuellen Flirt sind die erzielbaren Vorteile völlig gleichgültig, Hauptsache ist, der bevorzugte Partner kommt, um jeden Preis, in meinen und in meinem Einflussbereich.

Wenn Politik – wie ich eben eindeutig bewies – also das Gegenteil von Sex ist, muss das Ergebnis von Politik ebenso gegenteilig, zu jenem der Sexualität, ausfallen. Das Ergebnis von Sex ist Spaß, Euphorie, ein Glückshormonschub, der in tranceartige Zustände führen und das Bewusstsein erweitern kann; manchmal entsteht auch ein Kind dabei, neues Leben. Politik hingegen, führt zu Langeweile, Frust, zu großflächiger, emotionaler Abstumpfung und Volksverblödung; neues Leben in eine, von Politik beherrschte, Welt zu setzten, hat wenig Reiz.

Nun muss man natürlich einräumen, dass nicht jeder Sex gut ist, ergo kann auch nicht jede Politik schlecht sein. Welche Politik aber ist nicht schlecht, das heißt gut? Das lässt sich nur herausfinden, wenn wir feststellen, was schlechter Sex ist (andere Methoden sind nicht hinreichend geprüft und/oder weisen eine zu hohe Fehleranfälligkeit auf). Schlechter Sex ist, wenn ich betrunken mit jemanden ins Bett steige, den ich eigentlich nicht riechen kann und der mir in gewisser Weise unsympathisch ist, was ich aber ignoriere, weil ich irgendwie trotzdem geil auf diese Person bin. Dies ändert sich aber bald, im Laufe des Geschlechtaktes, den man aus reiner Höflichkeit beendet. Einige Stunden später wacht man neben dieser Person auf, stinkt mir ihr um die Wette aus dem Mund, hat einen fürchterlichen Kater und weiß nicht einmal mehr, wie der Sex war, ob er tatsächlich stattgefunden hat und wie der Name der Person lautet, die einen bittet möglichst bald zu gehen, weil sie arbeiten müsse und ihr/e Lebenspartner/in bald heim käme. Das, in etwa, ist schlechter Sex.

Wie können wir nun daraus schließen, was gute Politik ist? In dem wie klären was guter Sex ist. Dieser beginnt nämlich, bevor er beginnt. Man begegnet sich, man verspürt sofort eine unausgesprochene Anziehung zu einander, über den Körper zwar, doch es geht darüber hinaus, weil nur ein sich gegenseitiges Anblicken, ein tiefer Augenkontakt, genügt, um einem die Glut der Leidenschaft, quer durch den Körper, ins Gehirn zu schießen. Man kann sich riechen, er/sie duftet, dass man trunkener mit jedem Zug wird, den man mit der Nase an ihrem/seinem Hals macht. Selbst die ersten, unschuldigen Berührungen fühlen sich sanft, aber intensiv erregend an. Man versteht die Körpersprache des anderen fließend, verfließt, in den leidenschaftlichen Bewegungen, ineinander. Orgasmen folgen, die einem beinahe das Bewusstsein rauben; oder hatte man es für einen kurzen Höhepunkt lang tatsächlich verloren? – für einen Augenblick, in dem man sich ganz fallen ließ, in ein unendliches Vertrauen, in alles und nicht.

Was also ist gute Politik. Sie beginnt wohl, bevor sie beginnt. Ein Mensch muss ausgestattet sein, mit der Fähigkeit zu empfinden, zu denken, zu lieben oder meinetwegen einfach nur mit Empathie. Eine gewisse soziale Intelligenz kann nicht schaden, wenn man sich auf ein Date geht. Das richtige Aussehen ist, für den ersten Augenblick, nicht unwesentlich, im Wesentlichen aber bestimmt der Charakter, ob man sich riechen kann, ob man sich wirklich mag, ob man sich interessant findet. Wenn man so weit ist, kann man eine Partei gründen.

Wer die Sprache des Volkes, mit dem man heiße Liebe machen will, nicht versteht, hat in der Politik nichts verloren; wer die Sprache des Volkes versteht, diesen Vorteil aber nur ausnützen will, um das Volk ins Bett zu kriegen und danach nie wieder anzurufen, ist zwar häufig in der Politik anzutreffen, aber offensichtlich ein gesellschaftliches Arschloch. Die Reputation solcher Leute ist leider selten einsehbar, deshalb muss das Volk, auf einen Blick oder sobald der/die Politiker/in zum ersten Mal den Mund aufmacht, wissen woran es ist. Es kann nicht schaden, im Vorfeld einer Wahl, an den jeweiligen Kandidatinnen zu riechen.

Erfahrung im Bett kann nicht schaden, zu guter Politik führt aber doch mehr als nur die Technik. Sollte ihr/e Politker/in, oder im Falle von Gruppenpolitik, deren/dessen gesamte Partei, nach mehreren Versuchen immer noch nicht ihren Wünschen entsprechen, sollte man diese nicht wieder wählen. Ich weiß, das klingt selbstverständlich, ihr glaubt aber gar nicht, wie oft schlecht geliebte oder sogar geprügelte Volksgruppen zu ihren Politiker/innen zurückkehren.

Gute Politik hat mit gegenseitigem Verständnis zu tun. Es mag zwar sein, dass euer Volksvertreter ein unsensibler Klotz ist, der nicht weiß, wie er mit ihnen umgehen soll. Wenn sie aber, die gesamte Legislaturperiode hindurch nicht bemerken, dass er schon in ihr Leben eingedrungen ist und ihr erst wisst, dass er mit euch fertig ist, wenn er bei den nächsten Wahlen ein geistloses Gegrunze von sich gibt, dann nützen nicht nur (gegenseitige) Vorwürfe. Versucht zu verstehen, wie euer Volksvertreter denkt, was seine inneren Bedürfnisse sind, seine geheimen Wünsche, mit wem er sonst noch in die Kiste springt und woher er seine Einkünfte bezieht. Vielleicht kommt ihr dann dahinter, was in eurer Beziehung nicht stimmt. Wenn dies auch nichts nützt, könnt ihr ihm immer noch einen Arschtritt verpassen. Andere Parteien haben auch schöne Politiker/innen.

Und es ist nicht immer das große Geld, das protzige Dienstauto, sind nicht immer seine tollen, reichen Freunde und die tollen Geschenke, euch versprochen werden; auch ist nicht sein breites Grinsen und seine flotten Machosprüche, die den richtigen Abgeordneten für euch ausmachen. Manchmal finden sich in kleinen, unscheinbaren Parteien, stille, aber tiefe Gewässer. Sie sehen auf den ersten Blick vielleicht nicht weltbewegend aus, wie introvertierte Nerds vielleicht, aber wenn ihr eure Augen in die ihren versenkt, so wisst ihr, dass sie ganz die euren sind. Und dann geht’s ab. Die richtigen Politiker zu finden braucht Zeit.

Vielleicht steht ihr auf Männer, vielleicht auf Frauen, vielleicht mal auf das eine, dann wieder auf das andere. Wichtig ist, dass ihr die Wahl eurer Wahl kennen lernt, wisst, wer dahinter steht. Lernt ihre Partei kennen und ihr lernt vieles über den/die Volksvertreter/in. Doch dies alles könnt ihr nur nützen, wenn ihr auch über euch selbst bescheid wisst. Lasst euch nirgendwo hineinreden, euch nicht verunsichern oder abfüllen; bleibt selbstbewusst, aber ebenso offen für Neues, für Innovation und Abenteuer, wenn es sich gut anfühlt und noch besser andenkt.

Und ihr Politiker/innen: Ihr mögt vielleicht in den ersten Jahren glauben, alles gehe nur darum, seinen Spaß zu haben, dass man das Weite sucht, wenn der nicht mehr passiert, wenn einem die Freunde raten, man solle endlich Schluss machen, um mehr Zeit für wilde Partys zu haben, auch wenn ihr nach denen immer ganz erledigt nach hause geht, euch nicht im Spiegel erblicken wollt und euch, in euren einsamen, kalten Betten fragt, wozu ihr dieses Leben überhaupt führt. Guter Sex hat mit Liebe zu tun und manchmal muss man auch durch weniger spaßige Zeiten, muss seine coolen, reichen Freunde allein losziehen lassen und sich vielleicht neue suchen, um mit dem/der Partner/in süße Liebe erfahren zu können, und vielleicht wird mehr daraus – neues Leben und ein großer, glücklicher Staatshaushalt.

Für all jene, die aber trotzdem alte Windhunde/hündinnen bleiben und das Streunen nicht lassen können, gilt nicht weniger die Regel: Liebet eure Nächsten – trotz allem –, respektiert eure Wählergruppe, ganz gleich wie lange ihr mit ihr verkehren möget, vergesst nicht, dass es sich um Menschen handelt und vergesst außerdem nicht zu verhüten; damit die Fehler der Vergangenheit, sich nicht auf Mensch und Politik der Gegenwart übertragen. Egal, was der Papst sagt – denn mehr gibt es hierzu nicht zu sagen.

Rocky Rolling

I carry myself forward
And backward, at the old way
After your eyes hit hard
It knocks out, what you say.

But I’ am roaming anyway
Rock ’n roll till my last day

Among all humans I’ am frighten
By unkissed wounds of your bite
Maybe my pride let them tighten
For sure it makes me run and hide.

But streetlights find me anyway
Rocking and rolling till my last day

Into the dark warmth of the bar
I flee to the last tender there
Of soothing thoughts through the jar
Still shockwaved though, but I don’t care.

Cause I’ am roving anyway
With Rock ‘n roll till my last day

Into the cold light of the screen
For the forgiving smile I crawl
But only aside yours it will be seen
And notes to me, that I should bowl

But darling, I’ am rolling anyway
On rocky roads till my last day

Now I thank you for the rocking
Of my heat seeking soul
I felt again when you were shocking
My life, pain and wonderful.

And I’ am still wandering any way
I Rock ‘n roll till my last day

You’re far away by now
And I’ am relieved and calm
But still I feel it anyhow
The spark in my heart and palm

And it’s more blazing anyway
Rock ‘n Roll till my last day

Montag, 8. November 2010

Meine Regeln machen mich zum Narren.
Als Narr halt ich nicht, was man verspricht,
Und verliert sich, in sich, das Beharren,
Hält der Zweck allein, über alles Gericht.

Der Zweck aber nähert sich bald,
Den winkenden Mitteln am Wegesrand;
Während über allem die Langeweile hallt,
Hat jeder Sinn sich, mit dem Zweifel, verrannt.

Bleib stehen, renne weiter, erneut zu finden,
Mal mit Strenge, wieder mal mit Unbändigkeit.
Wie der Weg, musst du dich wohl bald winden,
Des Maßhaltens Schwere führt zur Leichtigkeit.

Dem Leben fehlt die Einfachheit,
Darum ist es Leben;
Und in einer verrückten Weltenheit,
Trösten mich die Verrückten – ihr Streben?

Letzter Zweifel mein,
Wird immer mir Begleiter sein.

Understand

I dont understand
A Word
But I feel
Happy

I love Words
And I should feel
Without them
Unhappy

But what’s a word
I feel
Whatever
It’s in me

free

Samstag, 6. November 2010

Leere

Leer,
Im Schädel voll,
Damit – und Kritik im Gefühl,
Von Unbekannt, wiewohl doch freundlich,
Diese an Taten, allein an Gesichtern mir bedrohlich sind.

Leer,
Sind die Gassen,
Enge und Höhe ist was sie füllt.
Und doch, die vielen Scheiben lassen schauen,
Ins Überfüllte einer Inneren Stadt, hinter dickem Glas.

Leer,
Sind die Straßen,
Aber voll besetzt die Beisl,
Unter den ungezählten finstren Fenstern,
Nachtschattengewächse, die im Barlicht leben.

Leer,
Ist das dunkle Pint,
Gefüllt mit Geschmack von einst,
Der nicht mehr wirkt, wie einst, im Hirn,
Weil die Essenz sich dort viel weiter zurückwandelt.

Leer,
Ist der Sinn,
Im Staat so lose, damit,
Gefüllt ist ein anderer Beutel,
In der Panik schmerzlich Hohlgelehrter.

Leer,
Ist die Sprache,
Die mir genommen ist,
Von der Zunge bis in die Medien,
Wo die Vergewaltiger reich sind und frei.

Leer,
Ist dein Angriff,
Deine Härte, trifft auf Weichheit,
Wie Wasser – es umschwemmt dich Menge,
Die wie Leere scheint und doch alles gleich ausfüllt.

Leere dich.
Leere gibt es hier nicht.