Dienstag, 20. Juli 2010

Mutter, Stahl und Zeit

Wir wandern äffischgekonnt,
Optimistisch bis zum Anschlag,
Unserer stahlkalten Waffengarnitur;
Letztlich trostlos und allein,
Verlassen von unseren Müttern.

Ihr natürliches Schicksal ist’s,
In Sterblichkeit zu verlassen,
Was ward schutzbefohlen vom Herzen;
Oder die Schutzbefohlenen sterben
Zu sehen – vor den stets genannten,
Unbekannten Zeiten – hinzustreben.

Ich sterbe und folge der Einsamkeit,
Und sterbe doch
Erneut
Bin ich einsam.
Von Mutter weiß ich viel,
Und nichts weiß ich in alledem.

Ich höre Gescheiter-Menschen,
Gescheites plauschen dummer Dinge;
Ich rieche die Verwesung ihrer,
Steingemeistelten Würdigkeit – man verzeiht,
Dem Philosophen aber nicht sein Drängen.

Du färbst dir deine grauen Haare,
Die dir sagen, dass du lebtest,
Hast du in Fotoalben verbannt.
Und dein Handeln ist die Würdigkeit,
Glanzpolierter Oberflächen – weicht das Leben.

Nicht mehr fürchte ich mich,
Rufe ich nach meiner Mutter,
Sie bleibt dar für alle Zeiten,
Solange – sie blieb in ihren Zeiten,
Zeitlich sind wir einander Teil.

Ich fürchte nicht mehr den Stahl,
Weder in Kälte
Noch in Waffe,
Mein Körper ist nicht sterblicher,
Als Löwenzahn – entschwebend.

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