Freitag, 5. Februar 2010

Arbeitslosenmarktservice für Manager/innen!

Mitarbeiter werden zur Entlassung angemeldet, zur Arbeitslosigkeit, institutionalisiert. Ein Institut der Arbeitslosen, das AMS, das eigentlich ein Service für den Arbeitsmarkt bedeuten will. Ich manage deine Entlassenen, ich bringe sie unter meine Kontrolle, das ist mein Service für dich, lieber Arbeitsmarkt. Und das Service für die Noch-Arbeitenden? Das beginnt und endet dort, wo Arbeitnehmer/innen Verantwortung tragen, für das Funktionieren des Systems, mit ihrem Fleiß, ihrer Einsatzbereitschaft, ihren Überstunden und dem armseligen, reichhaltigen Verzichten: Dem Verzicht auf Zeit mit seinen Kindern beispielsweise, oder dem Verzicht auf Kinder, wenn man mit dem Potenzial geboren wurde, selbst Kinder zu gebären. Dann gibt es auch noch den Verzicht auf Gleichbehandlung, was ebenfalls die Frauen nachteilig betrifft, nicht weniger Menschen mit Behinderungen, deren Schubladen noch recht staubig in der Besserwisserebene der Unkenntnis normal behinderter Menschen lagern.

Arbeitnehmer/innen, solche, die beim AMS angemeldet werden, verzichten und haften, damit das System funktioniert. Unternehmer/innen verzichten und haften nicht weniger, wenn sie zu jenen gehören, die schaffen, die produzieren lassen. Das (sprachliche) Siechtum in Menschengestalt, das unsere Epoche in gnadenloser Effizienz heimsucht, das allgegenwärtige „Management“, verzichtet auf nichts und haftet selten, wiewohl es nichts schafft und nichts produziert. Es gibt vor, zu führen, zu leiten, und behält sich alle Rechte auf Schadensersatz für den selbst verursachten Schaden vor.

Es gab Zeiten, in denen die Produzenten von Gütern und Dienstleistungen ihre Geschäfte noch selbst verwalteten. Heute sind sie abgelöst und aufgelöst sind ihre Geschäfte, von professionellen Scharlatanen, die nichts anderes auf akademischen Niveau gelernt haben, als die Abzockerei. In den guten alten Zeiten wurden sie an den Pranger gestellt, geteert und gefedert, ehe man sie aus der Stadt jagte; und selbst wenn es diese guten alten Zeiten nie gab, so klingen die genannten Maßnahmen doch verlockend.
Was diese Scharlatanie in der Politik anrichten kann, wissen wir spätestens seit den Nazis; was sie in der Wirtschaft anrichtet, seit der letzten Wirtschaftskrise, die immer noch nachwirkt. In Form des FPÖ-FPK-BZÖ-Blocks beginnen wir auch zu verstehen, was geschieht, wenn die Scharlatane Finanzwirtschaft und Politik zugleich durchdringen.

Die Fragen die bleiben: Wo bleibt der Pranger vor dem Steffl, und warum gibt es kein MMS, kein Management-Markt-Service, an welches überflüssige Manager/innen angemeldet werden, wenn sie durch selbiges unter beamtlich-bürokratische Kontrolle gestellt werden. Teure und überflüssige Kurse, die sie normalerweise anrieten, am eigenen Leibe ertragen müssend.