Montag, 26. Januar 2009

USA-Guantanamo-Schacherei: Nur die Ösis sind wieder einmal nicht dabei

Das wohl größte Leiden dieses Österreichs, seiner Politik, in den meisten Adern ihres kränklichen Körpers, ist jene Wurstigkeit, diese elende Gleichgültigkeit gegenüber allem, wenn ihr Spiel nicht gerade von den eigenen Sorgen, Nöte, (kollektiven) Empfindlichkeiten und paranoiden Wahnvorstellungen handelt. Daraus resultiert die diplomatische Kleinkariertheit unseres Landes, die es, trotz seines Ranges, als eines der reichsten Länder der Menschenwelt zu gelten, in der internationalen Politik die Rolle des lustigen, aber nicht weiter ernst zu nehmenden, zufällig zu Geld gekommenen globalen Dorftrottels spielen lässt; wenn nicht die Rolle des feigen Opportunisten, der jedem Diktator in den Arsch kriechen würde, jede Diktatur unhinterfragt ließe, wenn ihm nur die Illusion der Neutralität erhalten bliebe und es seinem wirtschaftlichen Aufschwung nütze.

Dröhnt es auch aus allen Richtungen der EU, dass die Aufnahme von – man merke auf – unschuldig (!!!) inhaftierten Noch-, aber baldigen Ex-Gefangenen aus Guantanamo (die Schuldigen bleiben in Haft), ein Problem der USA sei - welches allerdings durch Mithilfe europäischer Staaten zustande kam, was die Scheinheiligkeit solchen Dröhnens ersichtlich macht -, so dröhnt es nirgendwo her so kleinkariert ablehnend wie aus Österreich – und das ist sogar mir peinlich, vor allem wenn ich erkennen muss, dass meine Regierung es den anderen gleich tat, indem sie zunächst erklärte, wer hier Schuld am Guantanamo-Debakel hatte; dann aber verabsäumte (und es scheinbar immer noch nicht ganz verstanden hat), dass die anderen EU-AußenministerInnen, nach ihrer Meinungsäußerung zur scheinbar alleinigen Verantwortlichkeit der USA, diesen dennoch ihre Hilfe anboten (wenn der Barak Obama ganz lieb "Bitte!" sagt).

Ja! Jetzt sitz Europa einmal am längeren Ast. Ha Ha! Jetzt sollen die uns mal ein Angebot machen, damit wir die teilweise aus EU-Ländern, trotz deren Wissens, unrechtmäßig entführten Problemfälle gnädigerweise zu uns (teilweise zurück) nehmen. Nur Österreich ist bei den Verhandlungen nicht wirklich anwesend, weil unsere Regierung nicht verstanden hat, wie das Spiel funktioniert. Wenn kleinliche Dickschädel erst einmal zu allem "Nein!" sagen, können sie im Nachhinein, ebenso energisch, immer noch ihre Meinung ändern – vorausgesetzt, der Dickschädel ist mit dem Notwendigen gefüllt .