Mittwoch, 14. Januar 2009

Geben Sie Gas?

Was könnte Russland vom aktuellen Streit um die Gaslieferungen nach Europa, mit der Ukraine bzw. allmählich der EU selbst, haben? – außer ausbleibenden Einnahmen durch seinen größten Abnehmer. Die Ukraine wird ihre Gasversorgung durch diesen Streit (und welchen sonstigen Maßnahmen auch immer, die ihr von Russland vorgeworfen werden) auf lange Sicht ebenfalls nicht sichern können.

Vielleicht sollte man sagen: Die russischen und ukrainischen Völker haben nichts davon; die jeweiligen Parteiklüngel, das weiche Regime Putins sowie die Freunderlpartie in Kiew, jedoch nützen die Notwendigkeit des Rohstoffes mit hoher Wahrscheinlichkeit für ihre innenpolitischen Machtspiele und könnten sich bisweilen ein wenig verzockt haben.

Die EU droht nun mit Klagen, aber bis Verhandlungen gegen Russland ins Laufen kommen oder man sich entschließt Pipelines um die Ukraine, vielleicht auch in andere Lieferländer zu bauen, sind die weltweiten natürlichen Öl/Gasvorkommen vermutlich ohnedies aufgebraucht. Auch die Wirtschaft Chinas und anderer Länder will schließlich wachsen und wachsen und wachsen.

Nach anfänglichen Protesten und Aufregungen aufgrund der geplanten Wiederinbetriebnahme der AKWs von Bohunice, kommt man jedenfalls allmählich darauf, auch die ursprünglichen Verursacher dieser Krise mit Klagen zu drohen, da auch diese natürlich Abkommen und Verträge brachen; wiewohl es sicherlich nach wie vor Erfolg versprechender zu sein scheint, die Slowakei abzustrafen – auch wenn ein solcher Erfolg nix bringen würde -, zumal in solchem Fall die europäische Geschlossenheit an Schein verlöre.