Mittwoch, 17. Dezember 2008

Humanungefähre Werner-Josef-Logik bei Spendenpolitik

Der Josef sagt jetzt, nur Spenden an „humanitäre“ Organisationen im Inland dürften von der Steuer abgesetzt werden. Umweltschutz? Nicht „humanitär!“ – auch wenn die Folgen von Umweltverschmutzung/Schädigung uns derzeit in Form von Muren auf die Dächer krachen und den Ozeaniern allmählich das Wasser bis zum Halse steht. Nicht „humanitär!“

Ärzte ohne Grenzen? Nicht „humanitär!“ – Die kümmern sich schließlich nicht um uns Österreicher. Und bist a Österreicher, bist a Mensch; bist kana, bist a Ars……! Oder wie meinst du das Josef? Du bist ja nicht einma Tiroler.

Kann natürlich auch sein, dass sie dem Josef das Wort „humanitär“ diktiert hatten und er nicht weiß, dass es mit Humanismus zu tun hat. Menschlichkeit Josef, weißt du, Weihnachten steht vor der Tür, da wurde immerhin dein Messias geboren – du Christenmensch.

Und warum dürfen angeblich „nicht-humanitäre“ Spenden nicht von der Steuer abgesetzt werden? DAFÜR GIBT ES KEIN GELD! - meint der Josef. Die Antwort hierauf tippt sich ach so genüsslich: 200 MILLIARDEN EURO! - an Staats-Spenden für Banken, die das Geld angeblich ohnehin nicht bräuchten (Sicherlich: Eine Bank die kein Geld braucht – so blöd, das zu glauben, sind nicht einmal Gratiszeitungsleser).

Vielleicht hat’s ihm ja sein Sitznachbar, der Werner, eingesagt. Der hat ihm bei der Pressekonferenz den Rücken gekrault, nachdem er im Ministerrat ½ Milliarde an die AUA vergab, weil die Lufthansa das so wollte. Steuerfrei – eh klar.

Der Werner ist überhaupt ein ganz Schlauer, weshalb der Josef auch so froh sein kann, dass er sein bester Freund ist. Der Werner hat nämlich die neue pröllsche Definition von „humanitär“ so begründet: „…Prinzipiell glaube ich ist unbestritten, dass viele Organisationen gerade jetzt, in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten, auch damit rechnen müssen, dass sie es schwerer haben Spenden zu bekommen.“ Weshalb das pröllsche Ausschlussverfahren bei der Steuerabsetzbarkeit ganz im Sinne der Sozialdemokraten sei.
Sie verstehen nicht, wie Werner das meint? Das ist „humanistische“ Werner-Josef-Logik:

Jenen NGO’s, die das ermöglichen, was der Staat nicht auf die Reihe bekommt, geht es dieser Tage noch schlechter als sonst, deshalb werden Spenden an sie von der Steuer befreit; jedoch nicht alle Organisationen, sondern nur jene die der Regierung direkt Arbeit abnehmen. Denn würden diese eingehen, hätte die Regierung – der Werner und der Josef – mehr zu arbeiten und das würde die beiden ganz schön überfordern. Die sind nämlich zurzeit schwer damit beschäftigt, Banken und Unternehmen aus dem Plumpsklo des freien Marktes zu helfen, in das diese zuvor eingebrochen waren.

Zugleich aber, weil – wie der Werner festgestellt hat – es auch jene Organisationen schwerer haben werden, die sich um unwichtige Dinge (wie Umwelt- und Tierschutz, Menschen die von der Regierung per Asylgesetz misshandelt werden, Menschen die nicht auf österreichischem Boden Hilfe benötigen), ist es nur verständlich, dass die Regierung dafür sorgen muss, dass sie es NOCH schwerer haben, indem die SpenderInnen dazu angereizt werden, nur noch den für die Regierung direkt sinnvollen NGOs Geld zu geben.

Der Werner sagt mit seiner Haltung außerdem etwas aus:

1.Die österreichische Sozialdemokratie ist begrifflich tot, die tote Hure der politisch nekrophilien ÖVP.

2.Da die Österreicher scheinbar das spendenfreudigste Volk Europas sind, das zugleich bisher die geringste Spendenentlastung für sein bürgerliches Engagement (das auch der Regierung zugute kommt) erfuhr, seien sie selbst schuld, wenn sie so blöd sind - und in Zukunft nicht jenen Organisationen Geld spenden, die der Staat vorgibt.