Donnerstag, 18. Dezember 2008

Arbeitseinstellung die verwirren kann oder Streiken unsere MinisterInnen heimlich?

Manches kann ich zwar, aber nicht alles muss ich verstehen. Dass Landesverteidigung und Sport im selben Ministerium behandelt werden, ist nachvollziehbar. Da man sich den Sprit für die Militärfahr- und Flugzeuge nicht mehr leisten kann, müssen unsere SoldatInnen zurzeit sehr viel laufen, um den gewaltigen Grenzverlauf zu den anderen Schengenländern, die uns umzingeln, vor EU-Mitbürgern und Schweizern zu schützen.

Dass aber die Bundesministerin für Frauen eins ist mit jener des öffentlichen Dienstes, fühlt sich zunächst fraglich, nach kurzer Zeit jedoch merkwürdig und ein wenig unheimlich an. Was wird da womit vermischt? Gelten die Frauen im Allgemeinen und als potenzielle Mütter und Hausfrauen quasi als Staatsbedienstete? Dann wäre die Frage nach den Hausfrauensubventionen fällig. Wo bleiben die Konjunkturpakete für die heimischen Haushalts- und 24-Stunden-Procreation-Source-Managerinnen?
Aber vielleicht die neue Ministerin Heinisch-Hosek auch vor, alle Beamte zu Frauen zu machen – wie das auch immer geschehen sollte?

Was aber am allerwenigsten begreiflich ist (und man bekommt von PolitikerInnen selten sinnvolle Antworten): Warum zwingt die Finanzkrise eine als notwendig angekündigte Reform des Beamten-Dienstrechtes zum Stillstand.
Also, angenommen Sie haben kein Geld – was der Staat jedenfalls jahrzehntelang von sich behauptet – und planen Reformen, die dieses Problem eindämmen sollen; Dann trifft eine Situation ein, durch die sie noch weniger Geld haben und demnach diese Reformen noch dringlicher machen. Würden Sie nun die dringlichen Reformen sausen lassen, weil sie dringlicher geworden sind? Haben wir zuwenig Geld um Geld zu sparen? Oder können wir uns nun nicht mehr die Arbeitskraft der ParlamentarierInnen leisten? Streiken die etwa, ohne uns davon etwas zu sagen?

Vielleicht sollten wir unsere Politiker durch Sponsoring finanzieren. Dadurch wird es notwendig werden, sämtliche kleine und große Sitzungen der Volksvertreter live im TV, Radio und Internet zu übertragen, die sich große Mühe geben müssten, eine großartige, unterhaltsame Politshow zu liefern, mit mitreißenden Reden und spannenden Inhalten. Was bedeuten würde, dass die Vertreter von BZFPÖ den neuen Ansprücheb nicht genügen könnten und wir sie endlich los werden würden. Und jede und jeder VV wird voll gepflastert mit Aufklebern der unterschiedlichen Konzerne, AGs und Banken, für die man nebenbei - durch die noch engere Zusammenarbeit - auch noch bessere Konjunkturpakete schnüren könnte.

Wahrscheinlich würden unsere PalavermentarierInnen dann mehr Leistung bringen und sich nicht nur damit rühmen, schlechte Gesetze noch schlechter (Asylgesetz), Ungerechtigkeiten noch spezifizierter (angestrebte Spenden-Steuerregelung) gemacht und versprochene Reformen, aufgrund einer zufällig in die Hände gefallenen Ausrede (Wirtschaftskrise: Ich kann nicht arbeiten, ich bin viel zu panisch-depressiv) nicht durchgeführt zu haben. Natürlich nur dann, wenn die abstrusen Regelwerke und Formeln der frei herumrennenden Marktwirtschaft funktionieren würden – was sie, wie wir wissen, nicht tun (wenigstens nicht im Interesse der Gesellschaft). Wenn keiner auf sie aufpasst, pisst sie jedem ans Bein.