Mittwoch, 24. September 2008

Echt Zach?

…Ist jedenfalls, dass der Alexander Zach zurückgetreten ist, obwohl seine Lobby-Arbeit für EADS, dem Hersteller des Eurofighter, jenem Abfangjäger einer zivilisierten Bildungsfinanzierung, rein rechtlich gar nicht stattgefunden hatte – politisch aber schon.
Also was nun? Wird Herr Zach letztlich deshalb aus der Politik abgetaucht sein, weil es die angeblichen Hetzkampagnenführer anderer Parteien so wollten? Wenn dies kein Schuldeingeständnis sein soll, wenn dies „…eine Frage des Mutes und es ist eine Frage der Glaubwürdigkeit…“ wäre, wie Heide Schmidt meinte, so wäre die Antwort hierauf: Nicht sehr glaubwürdig und auch nicht sonderlich mutig, eine Kandidatur wenige Tage vor der Wahl fallen zu lassen, nur weil die Medien ein paar knifflige Fragen stellten (über eine nur indirekte Mitwirkung bei EADS und über eine direkte Verneinung selbiger). Obwohl natürlich nichts gewesen ist – rein juristisch.

Auf diesen halben Rotschopf hatte ich viel Vertrauen gesetzt – jetzt kann ich ihn nicht einmal mehr kritisieren, denn er ist gar nicht mehr vorhanden. So kann’s kommen, typisch Mann: Beim geringsten Anzeichen von Problemen lässt er seine potenziellen Wähler sitzen. Ein Glück, dass ich ohnedies nie völlig mit den Grünen Schluss gemacht hatte. Denen verzeihe ich Detailfehler, wie ihre Analyse zur Sendung österreichischer Friedenstruppen in den Tschad, wie auch die Ankündigung von Eva Glawischnig Frauen den Vorrang geben zu wollen – das sind Formfehler, die meinen das weder verschwörungstheoretisch noch sexistisch. Da bauen andere Parteien bei weitem größeren Mist.

Eines hat mich der kurze Flirt mit dem LIF, bar jeglicher politischen Inhaltsanalyse (die glauben tatsächlich noch an die „Privatisierung“) gelehrt: Vertraue niemals einem äußerlich fehlerfreien Halbglatzenträger mit Brille, der muss ein innerlicher Buchhalter sein.

Eines überschattet natürlich die Aktivitäten Zachs - was auch immer an seiner indirekten EADS- Tätigkeit schlimm ist, worüber ich mir keine Gedanken machen muss, da der Zache immerhin zurückgetreten und somit außerhalb des politischen Konsens ist: Die ÖVP nimmt die SPÖ ins Visier, unter deren Fittichen der LIF-Mann ja im Parlament saß und fragt, was diese wohl über Zachs EADS-Aktivitäten wusste!!! ???
Da müssen die nur nach Tirol telefonieren. Welche Partei hatte denn den Staat zugunsten des Eurofighters von EADS geschröpft? Das LIF oder die SPÖ war es jedenfalls nicht.

Wenigstens weiß Zach, wer diese Verleumdungskampagne gegen ihn startete, will es aber nicht sagen, obwohl es Klagen geben wird. "Datenschutz" nennt man das. Wie, was? Ja sicher, das ist zach (Schon gut, das war der letzte miese "zache" Wortwitz).


Zach (Österreichisch) = zäh (Quelle: http://www.oesterreichisch.net/ ),aus meiner Sicht auch lahm, müde, träge usw., was man allerdings auch als "zaach" beschreiben könnte. (Quelle: http://www.ostarrichi.org/) - Aber ich verwende den Dialekt nicht, um mich an Leute zu halten, die glauben, sich hierbei als neue Duden-Diktatoren aufspielen zu können.

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