Samstag, 2. August 2008

Neodarwinismus alla China

Der Glaube an die Evolution der Demokratie, an den natürlichen Entwicklungsprozess von Freiheit, Gerechtigkeit, Menschenrecht, gereicht chinesischen Kommentatoren zur Erkenntnis, dass man zwar wolle, aber einfach noch nicht könne. Wir in Europa würden das nicht verstehen können. Stimmt. Ich, als Europäer, kann das nicht verstehen. Weniger aufgrund mangelnder Erfahrung mit China, sondern eher aufgrund der Widersprüche, die sich ergeben, wenn man einräumt, dass auch die chinesische Regierung sich Demokratie und Pressefreiheit wünschte, aber aufgrund des politischen Larvenstadiums, in dem sich dieses Jahrtausende alte Land befinde, noch nicht soweit sei. Man stelle sich vor, ein Mensch, der kurzfristig die Verantwortung des Denkens abstreifen will, würde sich vorübergehend evolutionär in einen Homo habilis zurückverwandeln und dann, wenn es ihm passt, sich wieder als Homo sapiens darstellen.

Die Evolutionstheorie der Politik ist ein Spott, ist Hohn gegenüber den Opfern dieses Regimes. Hätten die Faschisten des 20 Jahrhunderts behauptet, sie hätten die Kriege und Verbrechen nicht begehen wollen, aber sie hätten es aufgrund ihres Entwicklungsstandes nicht verhindern können, würde man das nicht sonderlich ernst nehmen.
China war bereits demokratischer z.B. in Hongkong, deren demokratische Sonderrechte vor ein paar Jahren abgeschafft wurden. Was ist das also für eine Entwicklung, die zugegeben langsam vorwärts schreitet, aber blitzschnell zurück springt, wenn es die olympischen Spiele verlangen. All das Geschwafel über die Zeit die man China gewähren müsste, ist eine Hinhaltetaktik, auf die der Westen gerne hereinfällt, solange es die Wirtschaftsbeziehungen und neue Markt verlangen. Ein Kind das einmal auf die heiße Herdplatte greift, lernt besser, als westliche Politiker, die sich immer wieder von den Regimen dieser Welt veralbern lassen.

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