Freitag, 13. Juni 2008

Abschied von den Rosen

Rosenkranz
Du umschließt eng den Hals,
Inwärts der vielfachen Kreise,
Deine Dornen wachsen leise,
Und sanft schmerzt du als
Rosenkranz
Am Haupte deiner Blüten Blut,
Krönt mir einen wunden Narren,
Will er allein der Stiche harren,
So schürt er sich des Blutes Glut
Zum Rosentanz
An seinem Reigen ist verloren,
Was der Gegenwart ist Gegenwert,
Gegenwärtig wird’s gewährt,
Nüchternzeit zu Wein vergoren,
Zum Rosentanz
Schmeckt der Wein alsbald nimmer,
Wartest du im gefüllten Fluss,
Auf den letzten Regenguss,
Und mit diesem wird es schlimmer
Im Rosenwanst
Das Weh ist dir ohne Gewichte
Drum suchst du seine Rosenmutter;
Hast ihre Reste dort im Zeitenfutter,
Gefunden zum Fraße der Geschichte
Im Rosenwanst
Alles verloren was erkoren,
Nichts gewonnen was ersonnen,
Was genommen schon zerronnen,
Mehr vergoren als gegoren.
Drum Rosenangst,
Stinkender Duft wie Stacheldraht,
Erstickt der Schönheit Stimme,
Treibt hinaus den Rosengrimme,
Hängt feste in der Wundennaht,
Drum Rosenangst.
Die dich alsbald panisch macht,
Stumpf geschrieen nur halbe Worte,
Über falscher Zeiten schlechte Orte,
Läuft der Berserker ohne Acht
In die Rosennacht,
Wo es meint zu irren,
Sprich nicht mit meinem Munde,
Höre nicht auf fremde Kunde,
Zerreiß mit Nichts die Wirren,
In der Rosennacht.
Nicht Trauer ist dein Begleiter,
Melancholie am Himmelsrand,
Geht dir nahe an der Hand,
Und Rosenpracht welkt weiter,
Gen Rosendämmerung
Längst verfault der Rosenduft,
Und des Lebensatem Tanz,
Sprengt den engen Rosenkranz,
Setzte Rosenmann an die Luft.
Nach der Rosendämmerung
Wo nun frische Veilchen gedeihen,
Und helle Birkenstämme stehen;
Wo der Weiden Blätter wehen,
Und Rosen in ihren Töpfen weilen,
am Rosenende,
Wo am Rosenpfad ich wende,
Mir die Plänzlein folglich scheinen,
Die nicht nur Schein zu geben meinen,
Hoffnungsgewiss verrichte ich behände,
Dein Rosenende.

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