Dienstag, 26. Juni 2007

Feminismus im Alleingang

Es finden immer wieder Veranstaltungen zugunsten der Gleichberechtigung zweier, auf den am häufigsten vorkommenden, biologischen, menschlichen Geschlechtern basierenden, Gender-Rollen (besser bekannt, als Mann und Frau) statt. Meist unter Ausschluss der "Männer".

Sodann muss mensch sich fragen, was im Rahmen dieser weiblichen Emanzipationsförderung, im Zuge feministischer Aktivität, unter dem Banner der Gleichberechtigung, eigentlich erreicht werden will.

Emanzipation? Klar. Realisierung feministischer Ideen? Sehr gut. Gleichberechtigung? Wäre schön, aber ob das unter Ausschluss der definierten Gegenseite möglich ist, wage ich zu bezweifeln.

Solange diese Gesellschaft im Gender-Bereich offiziell aus mindestens zwei Geschlechtern sich zusammensetzt, sollten doch beide dieser Gruppen zusammen an einer Gleichberechtigung arbeiten.
Aber auch die Emanzipation gegenüber der, von der Gesellschaft - durch strukturelle, psychologische, teils körperliche und spirituelle Gewalt - auferlegten Gender-Rolle, kann zwar nur von einer Seite angegangen werden, jedoch gibt es folgendes zu bedenken:

A)Die Gender-Rollen bedingen sich gegenseitig, wenn sich die Rolle des Mannes nicht weiterentwickelt und alle Penisträger sich nicht ebenso emanzipieren, wird es auch für die Vagina-Inhaberinnen schwer sein, etwas zu erreichen.

B)Gemeinsam geht es immer leichter, als im Alleingang.

C) Schon allein die Tatsache, dass innerhalb emanzipatorischer Projekte, die Frau als die eine zu emanzipierende Gruppe definiert wird, ist ein Reinfall auf das eingeschränkte Rollenbild.

Des Weiteren hege ich die Befürchtung, dass es in vielen Fällen gar nicht mehr um Emanzipation geht, wenn von Feminismus gesprochen wird. Niemand will die Rolle(n) ändern, mensch - aber vor allem Frau selbst - begnügt sich damit, ihr zu mehr Rechten zu verhelfen bzw. zu einer sichereren Position.
Daran erkennen wir wieder einmal diese typisch menschliche, insbesondere politische, Vorgehensweise der reinen Symptombekämpfung. Die, je nach Sichtweise und Erkenntnishorizont, negativen Auswirkungen des Problems werden auf unterschiedliche Weise bekämpft, das Problem selbst - die Existenz einer zugeschriebenen und durch besagte Gewalt-Formen auferlegte Rolle - bleibt unangetastet. Der Insasse des Gefängnisses wird zwar nun wie ein Mensch behandelt, sitzt jedoch immer noch in Haft, ohne dass ihr jemand sagen kann weshalb - Schlimmer noch, wenn die Insassinnen selbst nicht merken, auf welcher Seite der Gitterstäbe sie sich wirklich befinden.

Ich erinnere mich an einen Werbespot aus den Fünfziger/Sechziger-Jahren des letzten Jahrtausends (TV also), in welchem man der Hausfrau zur Symptombekämpfung "Frauengold", ein alkoholhaltiges Likörgesöff, anbot. Bei Beschwerden über ihre Hausfrauenrolle und Leiden unter ihrem Manne, einfach zu saufen beginnen.
Heute bestehen die Symptombekämpfungs-Angebote aus Workshops, in denen "man" ganz Frau sein kann oder den beliebten Gesten, weibliche Politikerinnen in Amt und Würden zu erheben, als ob sich die Probleme der übrigen Frauen von selbst dadurch lösen würden und die das Vorurteil enthalten, dass alle Frauen gleich seien. Wenn also die wohlhabende, gebildete Frau Ministerin ernannt wird, dann stelle sie die direkte Vertretung der armutsgefährdeten, schlecht gebildeten Hausfrau dar, weil ja beide Frauen sind - so die offensichtliche, sexistische Meinung.

Eine weitere Symptombekämpfung sieht die Solidarisierung von Frauen in temporär kurzlebigen Grüppchen vor, aus denen man effektiv Männer ausschließt (weil diese der Feind sind = versteifte Rollenvorstellung), sich gemütlich über die gesellschaftliche Situation auslässt und dann mit einem besseren Gefühl nach hause geht, um erneut in die alte Rolle zu schlüpfen.

Niemand hinterfragt derweil, warum Menschen, die eine Vagina aufweisen, bereits im Babyalter Ohrlöcher gestochen werden, warum sie später nur mit Puppen spielen können, Jungs doof finden, Make-Up, Bauchfrei und ungesunde Stöckelschuhe tragen, Hausfrau, Mutter, berufstätig werden und dabei nichts bis weniger bezahlt bekommen, als Menschen die Penisse in der Hose tragen. Mensch hinterfragt nicht, er/sie bekämpft das aufkeimende Symptom einer selbst verschuldeten Schwierigkeit und führt die Quotenregelung ein.
Dabei wissen wir doch, dass es nicht immer hilft, mit Gegengewalt zu antworten, wenn es andere Lösungen gibt und die beginnt da, wo man aufhört, Buben und Mädchen systematisch zu trennen, ihnen nicht mehr den Gender-Konflikt der Erwachsenen aufzwingt und dieses ungesunde System sexuelle Apartheid beendet.

Das Maß der Ordnung

Würden sich die Grundnahrungsmittel eines einigermaßen ordentlichen Hausmannes miteinander unterhalten, gar zanken und streiten, würde dann ein Haferflocken-Packet, gegen eine Packung Zucker gerichtet meinen, diese würde nicht da her gehören, so könnte eine schlichtende Schachtel Reis entgegnen: "Wir gehören alle hierher. Wir wären nicht alle in dieses Regal geordnet, wenn wir nicht ALLE Grundnahrungsmittel wären."

Das funktioniert auch bei Beamten: "Jeder der in diesem Büro arbeitet ist Beamter. Darum gehört auch Herr Eierkopf zu uns, denn er wäre nicht hier, wenn dem nicht so wäre."


Nur bei der Menschheit ansich, funktioniert das nicht. Aber weshalb? Hat uns nicht die göttliche Schöpfung alle auf diesen Planeten eingeräumt, geworfen oder geschlichtet? Durchaus - zumindest nach Meinung der meisten Religionen und spirituellen Ansichten.

Wie kann daher ein Mensch behaupten, ein Anderer gehöre nicht hierher? Wenn sich jemand auf diesen Planeten befindet, aussieht, spricht, riecht und sich bewegt wie ein Mensch, so ist er wohl einer und hat hier seinen Platz. Ein Mensch wäre gar nicht hier, wenn er nicht hierher gehörte. Gegenmeinungen muss man wohl als Ketzterei gegen den Ordnungsinn des Göttlichen betrachten.

Österreichische Eurofighter-Fars?

Vielleicht müsste mensch ein wenig recherchieren, bevor mensch sich ein Bild in der mittlerweile so vertraut klingenen "Causa Eurofighter" formt. Es könnte jedoch auch besser, jedenfalls einfacher sein, wenn mensch sich folgende Frage stellt, die einem rechts-externen Urteil vorausgeht:

Wenn der Vetrag - absehend von den möglicherweise illergalen Geldspenden - eine gewisse Stück-Anzahl vorsieht, ist dieser nicht ohnehin gefallen, wenn diese Anzahl auf keinen Fall eingehalten wird?

Warum wird dennoch so viel Energie und Zeit auf Umformungen des Vertrages gewandt?

Weshalb wird u.a. ein Luftwaffenchef suspendiert, wenn diesem nur möglicherweise, wie Anderen auch, illegale Geld- oder Geschenkannahme, in dieser Causa, vorgeworfen werden muss?

Und was hat das alles für eine Bedeutung, wenn der Vertrag ohnehin eingehalten wird, in umgeformter, angepasster Form?

Freitag, 22. Juni 2007

Links-Rechts-Blickverzerrung

Ich muss gestehen langsam durcheinander zu geraten, wenn ich in die Weite der politischen Landschaft Europas blicke und mich frage, ob ich eine Brille brauche oder einen starken Drink.

Da erscheint Rechts als Links und Links als Rechts. Ich weis nicht, wie einfach politische Ausrichtungen vor meiner Generation auseinander zu halten waren, aber ich wage zu behaupten, dass es schwieriger geworden ist, seit beide Konfliktpartein des Kalten Krieges glauben, irgendetwas gewonnen zu haben ( - die Einen tun so, als wäre gar nichts dabei gewesen, die Anderen, als wäre gar nichts vorgefallen).

Jedenfalls wollen Politiker in Deutschland (um ein Beispiel zu nennen), den Islam keinesfalls dem Christentum gleichstellen, da dieser keine zentrale Rolle in der europäischen Gesellschaft darstelle.
Ich vergaß leider, aus welcher Richtung dieser Schaß bis zu mir herüberwehte und so kann ich nur raten. Einerseits, wird einer Minderheit die Gleichberechtigung abgesprochen - das scheint eine rechte Disziplin zu sein. Andererseits begründet man das mit dem Hoheitsrecht der Mehrheit, also der Masse, was wiederrum den Legitimations-Argumenten der sogenannten Kommunisten u.a. während des Sowjetregimes ähnlich sieht- eine linke Angelegenheit also?

Natürlich, in einer Demokratie entscheidet die Mehrheit, wer über sie entscheiden soll. Allerdings ging einst die Mär von den Rechten der Minderheiten durch das Land, die gerade in einer Demokratie garantiert seien und dass alle Religionen gegenüber dem Katholizismus, der dem Christentum zu zurechnen ist, eine Minderheit darstellen, liegt (global betrachtet) in der Natur der Masse.
Zudem ist es doch seltsam, dass in unserer Demokratie, die Mehrheit für das Wohl einer elitären Minderheit arbeitet und wählt, wärend sie sich mit kleinen Annehmlichkeiten der profitablen Massenindustrie begnügt. Hier wird nun nicht erklärt, die verhältnismäßig kleine, aber große Gruppe von Topverdienern würde als Minderheit keine zentrale Rolle in der europäischen Gesellschaft spielen. Natürlich nicht, denn diese wird ja von Geld und Christen regiert und Geld und Christen stellen, im Gegensatz zu den Reichen, keine kleinen Zahlen dar.

Dem könnte man entgegen halten, dass auch die Masse in Masse sehr viel Geld hat und als Mehrheit nicht nur religiöse und ethnische Minderheiten unterjochen darf, wie dies in sozialdarwinistisch orientierten Gesellschaften üblich ist, sondern auch die sie beherrschende Minderheit der Reichen ihrer Rechte berauben.
Das würde aber sehr nach Kampf-Kommunismus riechen und von dem hat die Welt genug geschnuppert. Andererseits könnte die Herrschaft auf die Rechte ihrer Minderheit pochen und da sie auch die juridische Hoheit inne hat und sich in (der) Masse keiner mit den Gesetzen auskennt, welche in der hoheitliche Minderheit beschlossen werden, würde die Herrschaft wohl jeden Rechtsstreit gewinnen.
Die muslimische Minderheit hat keine sonderliche Macht und die Minderheit der Reichen ist nicht ausreichend von sozialer Intelligenz geprägt, um sich mit einer anderen Minderheit zu vereinen, auf dass sie sich gemeinsam gegen die Mehrheit wehren könnten. Es ist klar, dass die herrschaftliche Minderheit das nicht nötig hat, aber vielleicht eines Tages - wer weis?

Derweil begnügen sie sich mit der Strategie, als Minderheit mehr Geld und Christlichkeit zu besitzen, als die Mehrheit, damit sie wenigstens in dieser Weise mehrheitlich die Führer-Hosen anhaben. Aber die verminderte Mehrheit soll sich nicht beklagen, denn immerhin entrechtlicht die Ober-Minderheit, im Namen der Mehrheit, all die anderen Minderheit. Eine Doppelstrategie: Zum Einen wird der Eindruck vermittelt, es würde etwas für den Machtanspruch und das Prestige der Masse getan, zum Anderen kann die Herrschaft weiterhin auf Solidarisierung mit anderen Minderheiten verzichten und behält auf diese Weise die geschützen Rechte einer Minderheit bei - im Gegensatz zu den anderen Minderheiten.

Das ist logisch bis vernünftig, denn wie ich bereits bemerkte, habe ich keinen klaren Panoramablick mehr, für die politische Landschaft.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Flucht ist kein Verbrechen - Initiative gegen Schubhaft

EINE INITIATIVE DES FORUM ASYL

www.fluchtistkeinverbrechen.at

Wer möchte, kann sich über diesen Link über die Initiative informieren und per digitaler Unterschrift, seine Unterstützungserklärung kund tun.
(Gilt für Österreich)

Freitag, 15. Juni 2007

Einbildung

So manche, zunächst unscheinbare Lichtquelle, zieht meine Aufmerksamkeit gerne an sich, ohne es mir bewusst zu machen. Erst bei nachgehender Betrachtung, fällt die Ursache jenes kontrastreichen Effektes - im Kontext von Dunkelheit, kaum noch Kamera-tauglichem Halbschatten und schwachem, künstlichem Licht - als filigran wirkender, dünner Stängel auf.

Freitag, 1. Juni 2007

Unösterreichische Untergrund-Konkurrenz II - ein zögerlicher Hoffnungsschimmer

Zum Glück hindern mich Eitelkeit und Größenwahn daran, aufgrund der jüngsten Entdeckungen, paranoid zu werden. Ich habe also beschlossen, zu glauben, man habe sich mein letztes Postulat dermaßen zu Herzen und Hirn genommen, sodass sich die Welt von Gestern auf Heute unbedingt ändern wollte.

Einen Tag nach meinem Geschreibe, war in jener lokalen Zeitung tatsächlichen von österreichischen Verbrechern der klassischen Gattung materieller Bereicherung zu lesen. Ich will mich ja nicht rühmen, die nationale Verbrecherszene gerettet zu haben (das ist ohnehin selbstverständlich), aber einen gewissen Beitrag konnte ich sicher leisten, auf dass ein Steirer und kein Unösterreicher jenes österreichische Taxi überfallen hatte und versuchte den Taxler zu ermorden. Unglücklicherweise eine Kurzschlussreaktion, wahrscheinlich aufgrund der, durch Arbeitslosigkeit verursachten, psychischen Probleme - Aber immerhin ein Anfang.

Eine ganze Familie hatte sich sogar, meines Postulates wegen, die Mühe gemacht, sich von der Polizei schnappen zu lassen. All das, nur um der Öffentlichkeit - und somit meiner kleinen Zeitung - zu zeigen, dass auch Österreicherinnen professionellen Ladendiebstahl betreiben können. Es handelte sich "nicht um Kriminaltouristinnen", sondern um Damen aus einem "gutbürgerlichem Hause". Oma, Mutter und Tochter hatten für mich die Shopping City Süd unsicher gemacht.

Ich war sehr gerührt, als ich das las, obgleich ich skeptisch bin. Die Tatsache, dass die Frauenschaft einer Familie, welche nicht von Armut betroffen ist, im Team vor allem Luxus-Artikel klaut, muss nicht unbedingt mit altehrwürdiger Einkommensverbesserung zu tun haben. Ich orte die Begierde nach schnödem Luxus, die Sucht am Kick gegen die pure Langeweile oder - was sehr viel wahrscheinlicher ist - das Bedürfnis mir und meinem Postulat zu schmeicheln. Und das lässt sich schließlich nicht als echtes Verbrechen bezeichnen.